Mittwoch, 10. Dezember 2008

Geschichte der Stadt Hannover im Web

Angeregt durch die teilweise vorzüglichen Quellen, Texte und Karten zur Geschichte Berlins habe ich einmal angefangen, nach entsprechenden Ressourcen zur Geschichte Hannovers zu suchen. Das Ergebnis ist, um es als erstes Zwischenergebnis zu nehmen, mager, sehr mager.

Beginnen wir mit der Wikipedia. Es gibt einen eigenen, sogar recht umfangreichen Artikel zur Geschichte der Stadt Hannover. Dieser enthält neben dem Merianstich einen Stadtplan von 1731 sowie mehrere Abbildungen. Dünn wird es bei den Weblinks. Da ist zunächst ein Link zur Stadtgeschichte auf den Seiten der Stadt Hannover. Knapp, eher dürftig und ohne weitere Materialien wird dort die Stadtgeschichte vorgestellt. Der zweite Link betrifft einen englischen Stadtplan der Stadthannover aus dem Jahre 1800. Der dritte Link verweist auf einen als Volltext und mit Abbildungen versehenen Aufsatz von Rainer Atzbach über mittelalterliche Funde in Hannover.

Wer könnte noch etwas über die Geschichte der Stadt auf seinen Webseiten haben? Richtig, das Stadtmuseum, in diesem Fall das Historische Museum der Stadt Hannover. Ein Blick auf die URL der Website zeigt aber schon, dass es sich um die Seiten der Stadt Hannover handelt und damit sind die Infos ebenso dürftig wie schon bei dem erwähnten Artikel über die Geschichte der Stadt Hannover.

Dritter und für heute abend letzter Versuch: Das Stadtarchiv, das tatsächlich auch Infos zur Geschichte der Stadt bietet. Die Website läßt einen zunächst etwas nostalgisch an das letzte Jahrhundert denken, aber es ist ja auch eine historische Seite. Und sie hat gleich eine historische Abbildung von 1636 zu bieten, schön klein und nicht vergrößerbar. Dann werden Infos zu Menschen, Quellen, Themen, Orte, Zeiten und Gruppen versprochen. Verlinkt sind aber nur die ersten beiden Punkte. Sehen wir also unter Menschen nach. Eine längere Liste bedeutender Hannoveraner erscheint, jedoch sind nur einige von ihnen verlinkt. Die Links führen wiederum zu jeweils sehr individuell gestalteten Seiten. Weshalb ich bei der Seite von Gustav Bratke einige Sekunden warten muss, um knappe Sätzchen zu lesen, bleibt mir allerdings verschlossen. Die anderen Infos zu wichtigen Persönlichkeiten sind etwas weniger ambitioniert, bieten aber auch nur dürftien Informationsgehalt. Zu Leibniz gibt es immerhin ein paar Links, etwa zum Leibniz-Archiv der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek (nicht zu verwechseln mit der Bibliothek der Leibniz Universität Hannover). Die bietet immerhin einen - Überraschung! - knappen Überblick zu "Leibniz' Leben und Werk", und zum Nachlass von Leibniz, wo es knappe Daten zum Nachlass gibt, dann einen Link zu "Leben und Werk des Gottfried Wilhelm Leibniz" - und bitte jetzt nicht überrascht sein: es ist dieselbe Seite wie die zu "Leibniz' Leben und Werk" - zu finden ist, dann Infos zum "Leibniz-Archiv Hannover". Diese Seite wiederum beginnt mit Links zu Unterseiten. An erster Stelle der schon so vertraute Link zu "Leben und Werk von Leibniz", dann auch zu Veröffentlichungen von und zu Leibniz sowie zu den Mitarbeitern des Leibniz-Archivs. Wer allerdings brauchbare Onlineressourcen zu Leibniz nutzen will, sollte lieber die Internetseite der G.W. Leibniz Arbeitsstelle Berlin nutzen, dort wird er fündig, nicht in Hannover. Gehen wir noch einmal kurz zurück zur Einstiegsseite, denn da ist unter dem Stichwort "Leibniz-Archiv" erneut einmal ein Link zum "Leben und Werk von Leibniz" zu finden. Nu ist aber gut.

Noch ein Blick auf die weitere Website des Stadtarchivs. Das bietet nämlich noch einen Link zu Quellen! Prima denkt sich der Leser, jetzt bin ich am Ziel. Eine lange, da nur das linke Viertel meines Browserfenster einnehmende Liste von Quellentexten öffnet sich, allerdings gibt es nur einen! Text, zum Hannöverschen Stadtrecht. Und da wir uns in einem virtuellen Archiv befinden (das Motto lautet: "... der Ort des historischen Originals" und das abgedruckte Aufnahmekriterium betont ausdrücklich: "Die Edition betrifft ein Original aus dem Stadtarchiv"), sind wir auch nicht weiter überrascht, dass es sich um Kopien, nicht aber Fotokopien (wie auf der Seite zu lesen ist) einer 1844 erschienenen Edition handelt. Irgendwie hatte der Bearbeiter auch keine richtige Lust, denn der Erläuterungstext bricht unvermittelt ab. Damit breche ich auch die Vorstellung dieser Website ab, ehe es noch peinlicher wird.

Die erste Runde ist beendet. Sie endet enttäuschend. Bei den von Amts wegen mit der Stadtgeschichte beschäftigten Institutionen kann keine überzeugen, immerhin gibt es aber so erheiternde Funde wie das Leibniz-Archiv. Ich gebe aber nicht auf und werde weiter berichten.

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