Berlin

Freitag, 27. März 2009

Armes Berlin

Berlin bietet eine Reihe von attraktiven Internetangebote. Eines der besten ist das der Luise Berlin, des Luisenstädtischen Bildungsvereins - gewesen, wie sich schnell zeigt, wenn man auf der Startseite einen Link anklickt. Armes Berlin.

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Footprint

Eine neue Online-Zeitschrift namens Footprint zielt zwar eher auf Architekturgeschichte, die erste Ausgabe beinhaltet aber auch historische Aspekte, zumal Architektur und Geschichte eine enge Verbindung eingehen. Für den Download der Dateien als pdf ist lediglich eine kostenlose Registrierung notwendig.

Dienstag, 9. Oktober 2007

Berliner Geschichte

Berliner Geschichte gehört zwar derzeit nicht zu meinen wichtigsten Themen, aber bei der Vorbereitung für einen kleinen Vortrag bin ich wieder auf die Seiten des Luisenstädtischen Bildungsvereins gestoßen, der unter dem nicht sehr aussagekräftigen Titel "Luise Berlin" ein Angebot zur Stadtgeschichte zu bieten hat, das ich sonst nirgendwo gefunden habe. Dabei sind die vielen Texte auch noch mit Literaturangaben versehen, erfüllen also durchaus wissenschaftliche Ansprüche.

Wer sich in der alten Stadt zurecht finden muss, dem sei das "Berliner Stadtplanarchiv" empfohlen. Die Arbeit eines Privatmannes, die es mit manch großem Projekt aufnehmen kann. Es bietet hochauflösende Stadtpläne ab 1738 und bis 1989, dazu die ersten Luftbilder Berlins!

Mittwoch, 19. September 2007

Stadtschloss

Die Idee, in Berlin ein vor über 50 Jahren gesprengtes Stadtschloß wieder aufzubauen und dafür ein vorhandenes Gebäude abzureißen, wollte mir noch nie einleuchten. Was ich neben der mangelhaften Sensibilität für Geschichte und Identität dabei störend fand, war die absolute Unfähigkeit, mit Erfahrungswerten zu arbeiten. Die Naivität, wie Politiker und Planer so tun, als würden irgendwelche Schätzwerte über Baukosten etwas mit der Realität zu tun haben, verblüfft immer wieder. Und so finde ich es nicht überraschend, dass der Bundestag nun den Bau des "Stadtschlosses" stoppen will, die Kosten drohen jetzt schon auszuufern. Statt mit 480 Millionen rechnet man nun mit 600 Millionen Baukosten, jetzt, obwohl der alte "Palast" noch immer nicht völlig abgerissen ist! Wie schnell würden diese Kosten noch erst steigen, wenn man wirklich anfangen würde, zu bauen. Aber egal, der Palast kommt weg. Die berliner Stadtplaner haben zwar immer wieder über die Vernichtung historischer Bauwerke in der Stadt gejammert, aber damit haben sie nur die politisch-historisch korrekten gemeint, die auf die gute deutsche Geschichte des Kaiserreichs und der preußischen Residenzstadt verweisen.

Die "andere" deutsche Geschichte wird unter Verweis auf das Unrechtsregime der DDR beiseite geräumt. Handelt es sich um andere Bauwerke, ist man großzügiger, wie im Falle des Finanzministeriums. Unabhängig davon finde ich es interessant, wie sehr unsere Architektur-Ästheten, die sich darüber ereifern, dass die "Mitte" Berlins architektonisch ansprechend gestaltet sein müssen, es nun schon seit Jahren hinnehmen, dass diese Mitte einer der hässlichsten Orte der Stadt ist und es wohl auch auf absehbare Zeit bleiben wird.


Powered by ScribeFire.

Samstag, 11. August 2007

Stadt - Land - Stadt

In den 1980er Jahren war es "in", wenn junge Menschen zwischen 20 und 30 aufs Land zogen, nicht in einen neu erbautes Eigenheim, sondern in ein altes Haus, möglichst Fachwerk, dies umbauten (nicht nur unter erheblichen finanziellen, sondern auch emotionalen Kosten) und damit zeigten, dass das Landleben eigentlich das bessere war. Das Land wurde zum Experimentierfeld einer neuen Generation. Gleichzeitig wurden die Dörfer und die "Regionen" zu einem Bereich, der sich nicht nur intensiver öffentlicher Förderung erfreute, sondern auch intensivem Mitlieds. Liest man die vielen Statements über die Not des ländlichen Raumes aus jenen Jahren, so hat man zuweilen den Eindruck, dass der 30jährige Krieg ein Klacks dagegen war. Dank groß organisierter Förderprogramme wie der Dorferneuerung oder kleineren wie dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden", floß nicht nur viel Geld in viele Taschen, sondern die Dörfer wurden auf einen Wohnstandard getrimmt, der sie offenbar noch attraktiver werden ließ für städtische "Neubürger". Das war eigentlich gar nicht nötig, denn den Dörfern ging es keineswegs so schlecht, wie immer wieder aller Welt weis gemacht wurde, sondern sie wandelten sich von Produktions- zu reinen Wohnstandorten. Das Ergebnis war und ist leider eine große Ödnis, architektonisch wie sozial.

In den Städten dagegen versuchte man zwar auch durch öffentliche Förderprogramme viele der "Sünden" der 60er und 70er Jahre zu beseitigen, aber die Ergebnisse waren ebenfalls beschämend dürftig, unwirtlich blieben die Städte vor allem auch dort, wo man versuchte, sie auf modernes Wohnen zu trimmen. Wenn man allerdings heute durch eine Stadt wie Berlin läuft, stößt man immer mehr auf Straßen und Stadtreviere, die zu spannenden Experimentierfelder einer jungen Generation mutieren, die teilweise das Land wieder in die Stadt bringen (was ihren Vorfahren in der Gründungsphase der Städte Ende des vorletzten Jahrhunderts oft nicht so gut gelang), Straßen wie die Oderberger Straßen in Berlin entwickeln sich nur zu ruhigen Wohnstraßen, auf denen öffentliches Leben statt findet, sondern sie werden grün und grüner, ohne Angst vor dem "Unkraut", während die Unkrautangst ihren Beitrag dazu geleistet hat, daß unsere Dörfer immer unwirtlicher wurden.




Powered by ScribeFire.

Samstag, 19. Mai 2007

Berliner Tempo?

Und noch einmal Tucholsky: Hatte er nicht vom Berliner Tempo geschrieben, von der Hektik der damals einzigen wirklichen deutschen Großstadt? Und mußte man nicht noch in den 1990er Jahren bei der Fahrt etwa mit der U-Bahn aufpassen, dass man schnell genug ein- oder ausstieg, wollte man nicht Gefahr laufen, von den erbarmungslos schließenden Türen eingeklemmt zu werden?
Bei den Berliner Besuchen der letzten Jahre fiel mir auf, dass dies Berliner Tempo offenbar der Vergangenheit angehört: niemand scheint es mehr eilig zu haben. Ich dachte, das sei eine Einbildung, bis ich heute in der aktuellen Zeitausgabe (Nr. 21, 16.5.2007, S. 91) den Artikel von Pascal Hugues gelesen habe (ZEIT online), in dem der nun wirklich erstaunliche Satz steht: "Es ist eine langsame Stadt." Ich kann den Satz nicht oft genug lesen. Wo ist "mein" Berlin, also das Berlin des eingebildeten Berliners, also des Touristen, geblieben? Hat der Fall der Mauer vielleicht gar nicht eine Anknüpfung an die Geschichte des alten Berlins eingeleitet, sondern eine völlig neue Geschichte? Mir scheint es so. Hinter diesem "Es ist eine langsame Stadt" verbirgt sich ein Ende und ein radikaler Neuanfang. Vielleicht können wir ja doch noch hoffen.

Suche

 

Aktuelle Beiträge

Dorf und Kleinbahn
Am 4. November fand in Wietze im Deutschen Erdölmuseum...
KHSchneider - 6. Nov, 11:36
Es passiert doch einiges
Hier ist es in den letzten Monaten sehr, sehr ruhig...
KHSchneider - 20. Mai, 20:10
Blog Befreiung 1945
Nach einiger Zeit der Ruhe beginnt hier vielleicht...
KHSchneider - 4. Mär, 17:01
Das "verschwundene" Jahrhundert
Mein Kollege Carl-Hans Hauptmeyer hat in der hannoverschen...
KHSchneider - 17. Sep, 18:13
Erster Weltkrieg
Wieder zurück!Auf Digireg ist es lange recht ruhig...
KHSchneider - 13. Mai, 17:39

Archiv

April 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Web Counter-Modul


Berlin
Dorf
Geschichte
Hannover
Hochschule
Krieg
Medien
Migration
Minden 1759
Museen
Region
Ressourcen
Revolution 1848
Schaumburg
Software
Stadtplanung
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren