Schreibwerkzeuge

Für mich eine der faszinierendsten Entdeckungen beim Wechsel zum Mac vor ca. 2 Jahren war die Entdeckung, dass Textverarbeitung mehr als Word oder OpenOffice sein kann. Programme wie myTexts (oder Schreiben), Scrivener oder Mellel waren nicht nur teilweise besser anzusehen, sondern hatten einen User im Fokus, der bei Word oder OpenOffice eher am Rande bedacht wird, den Autor. Windows-Textverarbeitungen scheinen eher auf eine andere Klientel fixiert zu sein, wenngleich man problemlos mit den beiden "fetten" Textverarbeitungen auch komplette Bücher schreiben kann (zumindest mit OpenOffice ist mir das mehrmals gelungen, und ich bin sicher nicht der einzige). Aber einen komplexen Text zu gestalten, Charaktere einzubauen uvm., ist bei den beiden Großen nicht vorgesehen. Auch fehlen vernünftige Backup-Funktionen (bei OO über Writer's Tools teilweise nachrüstbar). Sucht man unter Windows Alternativen zu den oben genannten Programmen, muss man lange suchen. Textmaker ist es leider nicht. Außerdem gibt es zu OpenOffice und Word dann kaum Alternativen, wenn man sowohl unter Mac OS X als auch Windows mit denselben Dateien arbeiten will. Lichtblick ist da Papyrus, das gerade in einer neuen Version auf den Markt gekommen ist. Ein ausführlicher Testbericht mit Screenshots und Links zu weiteren Tests findet sich im aktuellen macmagazin.

Hinzufügen muss man noch, dass Papyrus nicht gerade günstig ist; für MacUser dürfte das seltener ein Hinderungsgrund als für Windows User sein. Beim Preis muss aber berücksichtigt werden, dass der Duden vollständig und sehr gut integriert ist und sich die Kosten für das Programm schnell amortisieren können, vor allem wenn man mit beiden Systemen arbeiten, da im Gegensatz zu Word nicht zwei Lizenzen gekauft werden müssen.
Überhaupt: günstige Textverarbeitung, eine problematische Geschichte. Seit über 20 Jahren benutze ich OpenOffice, bzw. seine Vorgänger StarOffice und vorher StarWriter (bis zurück auf die dritte Dos-Version des Programms). Das Programm wurde ursprünglich in Lüneburg, dann Hamburg entwickelt und war immer etwas buggy (erst die Version 5.2 lief richtig gut), aber sehr innovativ. Seitdem das Programm kostenlos zu haben ist, gelang der Sprung aus der Nische, nur fehlen seitdem die kreativen Sprünge. Irgendwie sieht es immer noch so aus wie vor 10 Jahren, auch wenn sich unter Oberfläche einiges getan hat. Papyrus dagegen hat nie versucht, wie Word auszusehen, sondern ist eigene Wege gegangen, die dem Schreiber zugute kommen. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, nicht mehr neue Funktionen einzubauen, sondern an der Nutzerführung etwas zu feilen, aber das ist eine andere Geschichte.

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