Stadt - Land - Stadt
In den 1980er Jahren war es "in", wenn junge Menschen zwischen 20 und 30 aufs Land zogen, nicht in einen neu erbautes Eigenheim, sondern in ein altes Haus, möglichst Fachwerk, dies umbauten (nicht nur unter erheblichen finanziellen, sondern auch emotionalen Kosten) und damit zeigten, dass das Landleben eigentlich das bessere war. Das Land wurde zum Experimentierfeld einer neuen Generation. Gleichzeitig wurden die Dörfer und die "Regionen" zu einem Bereich, der sich nicht nur intensiver öffentlicher Förderung erfreute, sondern auch intensivem Mitlieds. Liest man die vielen Statements über die Not des ländlichen Raumes aus jenen Jahren, so hat man zuweilen den Eindruck, dass der 30jährige Krieg ein Klacks dagegen war. Dank groß organisierter Förderprogramme wie der Dorferneuerung oder kleineren wie dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden", floß nicht nur viel Geld in viele Taschen, sondern die Dörfer wurden auf einen Wohnstandard getrimmt, der sie offenbar noch attraktiver werden ließ für städtische "Neubürger". Das war eigentlich gar nicht nötig, denn den Dörfern ging es keineswegs so schlecht, wie immer wieder aller Welt weis gemacht wurde, sondern sie wandelten sich von Produktions- zu reinen Wohnstandorten. Das Ergebnis war und ist leider eine große Ödnis, architektonisch wie sozial.
In den Städten dagegen versuchte man zwar auch durch öffentliche Förderprogramme viele der "Sünden" der 60er und 70er Jahre zu beseitigen, aber die Ergebnisse waren ebenfalls beschämend dürftig, unwirtlich blieben die Städte vor allem auch dort, wo man versuchte, sie auf modernes Wohnen zu trimmen. Wenn man allerdings heute durch eine Stadt wie Berlin läuft, stößt man immer mehr auf Straßen und Stadtreviere, die zu spannenden Experimentierfelder einer jungen Generation mutieren, die teilweise das Land wieder in die Stadt bringen (was ihren Vorfahren in der Gründungsphase der Städte Ende des vorletzten Jahrhunderts oft nicht so gut gelang), Straßen wie die Oderberger Straßen in Berlin entwickeln sich nur zu ruhigen Wohnstraßen, auf denen öffentliches Leben statt findet, sondern sie werden grün und grüner, ohne Angst vor dem "Unkraut", während die Unkrautangst ihren Beitrag dazu geleistet hat, daß unsere Dörfer immer unwirtlicher wurden.
In den Städten dagegen versuchte man zwar auch durch öffentliche Förderprogramme viele der "Sünden" der 60er und 70er Jahre zu beseitigen, aber die Ergebnisse waren ebenfalls beschämend dürftig, unwirtlich blieben die Städte vor allem auch dort, wo man versuchte, sie auf modernes Wohnen zu trimmen. Wenn man allerdings heute durch eine Stadt wie Berlin läuft, stößt man immer mehr auf Straßen und Stadtreviere, die zu spannenden Experimentierfelder einer jungen Generation mutieren, die teilweise das Land wieder in die Stadt bringen (was ihren Vorfahren in der Gründungsphase der Städte Ende des vorletzten Jahrhunderts oft nicht so gut gelang), Straßen wie die Oderberger Straßen in Berlin entwickeln sich nur zu ruhigen Wohnstraßen, auf denen öffentliches Leben statt findet, sondern sie werden grün und grüner, ohne Angst vor dem "Unkraut", während die Unkrautangst ihren Beitrag dazu geleistet hat, daß unsere Dörfer immer unwirtlicher wurden.
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KHSchneider - 11. Aug, 17:43