Stadtplanung

Dienstag, 6. November 2012

Wider besseren Wissens?

Hannover und sein Maschsee sind eine spannende Geschichte. Dieser schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts geplante See in der Leinemasch wurde nach intensivierten Planungen in den 1920er Jahren erst in der NS-Zeit begonnen und fertiggestellt. Die besondere "Tücke" besteht darin, dass der See von Figurengruppen flankiert wird, die auf den ersten Blick eine erstaunliche Nähe zur NS-Plastik aufweist. Allerdings ist seit langem umstritten, ob hier tatsächlich jemand die rechte Hand zum "Hitlergruß;" hebt oder etwa zum olympischen Gruß; (der See wurde 1936 eingeweiht). Die Stadt Hannover hat dazu eine eindeutige Position entwickelt, die sich auch auf ihrer Website findet. So heißt es in einer dort zu findenden Broschüre: "Am See wurden nur Skulpturen nackter Körper aufgestellt. Mit ihrer übernatürlichen Größe erfüllten sie das Ideal der Monumentalität in der NS-Kunst. Die heroische Figur sollte die angebliche Überlegenheit des 'arischen Herrenvolks' demonstrieren."

In ihrer heutigen Ausgabe berichtet nun die HAZ über neuere, sogfältige Forschungsergebnisse des Georg-Kolbe-Museums in Berlin zu diesen Figuren, die zu einem eindeutigen Ergebnis kommt. Zitiert wird die Direktorin Ursel Berger: "Wir haben keine Nazi-Verstrickungen der Bildhauer finden können."
Die Situation war wesentlich komplexer als es die platten Formulierungen in der städtischen Broschüre vermuten lassen. Die in der Öffentlichkeit so gern vorgenommene eindeutige Zuordnung bestimmter Stile zum Nationalsozialismus ist eben nicht mö;glich.

Leider ist der Artikel nicht online verfügbar, eine Publikation ist vorgesehen, Die Ausstellung "Fackelträger, Fisch und Menschenpaar - Die Skulpturen vom Maschsee in Hannover" läuft bis zum 30.3.2013 in Georg-Kolbe-Museum, Sensburger Allee 25 in Berlin. Vielleicht kommt sie anschließend nach Hannover. Die Broschüre der Stadt habe ich gefunden unter: http://www.hannover.de/content/download/367277/7052704/version/1/file/grfl_flyer_skulpturen_web.pdf.

Sonntag, 21. Februar 2010

Hannover bloggt

Angeregt durch die aktuelle Debatte um den geplanten Landtagsneubau habe ich einmal ein wenig im Netz umgesehen, was es für interessante Blogs zur Stadt Hannover gibt. Einen ersten Überblick habe ich bei Dirk Kirchberg auf der Website der HAZ gefunden. Allerdings habe ich dort nur zurückhaltende Bemerkungen gefunden, wie bei "vorwärtsnachweit" oder Frontbumpersticker, wo sich etwa eine Übersicht der Entwürfe findet. Auf die städtebauliche, architektonische oder die politische Dimension geht leider niemand wirklich ein. Also ist man doch wieder auf die HAZ angewiesen, die dazu - ich hatte schon berichtet - ein eigenes Online-Dossier angelegt hat. Hoffentlich wird dort auch der in der letzten Wochenendausgabe erschienene Text von Johanna Di Blasi abgelegt. Ihre Schlußfolgerung lautet: "In Zeiten ständigen Bedeutungsverlusts der nationalen wie der Landesparlamente zugunsten des Europäischen Parlaments erscheint der Entwurf als große Geste, die durchaus den realen Bedeutungsschwund des Landesparlaments verdeckt. Der Säulenschleier des Entwurfs von Yi erschwert nicht nur die Sicht nach innen und außen: Er verschleiert die realpolitische Ohnmacht des Landesparlaments. Und vielleicht ist das sein tieferer Sinn."

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