1968
Ich will hier keine Debatte über das Jahr 1968 beginnen, aber die Teilnahme an einer Kleintagung zu diesem Thema (Kultur, Gesellschaft und Politik im Wandel - Niedersachsen in der Umbruchszeit 1965-1975) und ein aktueller Beitrag von Holger Schmale "Die Frontstadt spaltet sich" in der Berliner Zeitung (ich habe ihn noch nicht online gefunden, das Dossier zu 1968 findet sich aber hier) läßt mich nicht in Ruhe. Es wurde dort auch immer wieder von "Lokalstudien" gesprochen, die es zu betreiben gelte. Dabei scheint der Fokus aber offenbar auf den "Revolutionären" zu liegen. Ein entscheidender Punkt wird dabei zu leicht vergessen: Die "68er" waren eine Minderheit und besonders in einem konservativen Land wie Niedersachsen. Insofern würden Lokalstudien wohl eher konservative Milieus (auch in der SPD) zu untersuchen haben.
In der Tagung wurde auch erkennbar, dass die 70er Jahre mit ihren vielfältigen Reformansätzen wichtiger sind. Aus niedersächsischer Sicht war der Bericht über die Stadtsanierung in Linden bedeutsam, denn hier wurde schon seit 1972/73 eine behutsame Stadtsanierung voran getrieben, die in Berlin etwa erst Jahre später und nach heftigen Konflikten mit Hausbesetzern realisiert werden konnte. Das hannoversche Modell einer schnellen Anpassung an gesellschaftliche Rahmenbedingungen verhinderte massive Konflikte (Hausbesetzungen gab es auch, eskalierten aber nicht so schnell und so massiv).
In der Tagung wurde auch erkennbar, dass die 70er Jahre mit ihren vielfältigen Reformansätzen wichtiger sind. Aus niedersächsischer Sicht war der Bericht über die Stadtsanierung in Linden bedeutsam, denn hier wurde schon seit 1972/73 eine behutsame Stadtsanierung voran getrieben, die in Berlin etwa erst Jahre später und nach heftigen Konflikten mit Hausbesetzern realisiert werden konnte. Das hannoversche Modell einer schnellen Anpassung an gesellschaftliche Rahmenbedingungen verhinderte massive Konflikte (Hausbesetzungen gab es auch, eskalierten aber nicht so schnell und so massiv).
KHSchneider - 18. Feb, 09:54