Sonntag, 15. Februar 2009

12. Februar

Der 12. Februar ist ein besonderer Geburtstag, immerhin sind an diesem Tag Abraham Lincoln und Charles Darwin geboren worden (beide sogar im selben Jahr 1809). Und weil Geschichte nicht nur von großen Männern gemacht wird und nicht nur aus großen Taten besteht, möchte ich an eine Frau erinnern, die gewiß keine großen Taten vollbracht hat, sondern für die kleinen Leute steht, die sich durchgeschlagen haben und nur wenige Spuren hinterließen. Ich meine Minna Wulf, verheiratete Schneider, geb. am 12. Februar 1905, war sie das älteste von fünf Geschwistern, einem Mädchen und drei Jungen. Der jüngste wuchs bei Verwandten auf, weil seine Eltern so arm waren, dass sie keine sieben Personen versorgen konnten. Der Vater, Schneider von Beruf, starb früh an einem Blinddarmdurchbruch. Sie heiratete 1928 einen Ziegeleiarbeiter, bekam zwei Kinder, und lebte weiter in ihrem kleinen Dorf in der Nähe des Steinhuder Meeres. Sie starb an einem weiteren 12., dem 12.12.1988.

Ihr Leben war nichts Besonderes, sie arbeitete als Magd, war dann Mutter und Hausfrau und bis in die 1960er Jahre noch als Tagelöhnerin "beim Bauern". Im Sommer stand sie morgens schon früh auf, um Erbsen zu pflügen und auszupuhlen, ihre Welt waren das Feld und der Garten und ihr Leben war die Arbeit.

Sie ist für mich die Verkörperung des alten Dorfes und der kleinen Leute bis heute geblieben. Dies alte Dorf bestand eben nicht nur aus Bauern, wie uns manche Dorfforscher sogar weismachen wollen, sondern vornehmlich aus den kleinen Leuten, die beim Bauern arbeiten mussten, deren Lebensphären aber deutlich getrennt waren. Sie hat noch mit dem Spinnrad mit den anderen Mägden abens zusammen gesessen (und dabei offenbar auch ihren späteren Mann kennen gelernt) und sie hat natürlich einen Mann der Unterschicht geheiratet, wie ihre Schwester einen Ziegeleiarbeiter und ihre Brüder ebenfalls Frauen aus demselben Milieu heirateten.
Sie würde in das moderne Dorf nicht mehr passen, aber wenn wir durch Italien fahren und in einem der kleinen Orte die alten Leute sehen, dann stelle ich mir vor, dass sie und ihr Mann dort wunderbar hinpassen würden.
Und ehe ich sentimental werde, höre ich hier auf. 

Zettelkasten

Literaturverwaltungsprogramme sind gerade im Kommen, Zotero wird von mir gern genutzt, Programme wie Citavi oder Bibliographix oder Litlink verdrängen, so scheint es mir, ein wenig den Klassiker Endnote. Dazu kommen weitere wie JabRef. Sie bieten vor allem eine direkte Aufnahme von Titeln aus Datenbanken oder dem Netz, sie bieten dem Benutzer aber auch die Möglichkeit, Ideen oder Exzerpte anzulegen oder zu verschlagworten.
Aber ein zentrales Problem schleppen fast alle (Ausnahme ist Litlink) mit sich herum: wie orientiere ich mich in dem Chaos der Informationen? Reichen wirklich ausgefeilte Suchstrategien oder Baumstrukturen aus? Bibliographix bietet immerhin Tagclouds an, um auf Zusammenhänge zu stoßen, Litlink verbindet Schlagwörter. Einen noch weitergehenden Weg beschreitet Daniel Lüdecke mit seinem Programm Zettelkasten. Bislang lag das Programm nur als Windows-Version vor, dann kündigte er eine Javabasierte Lösung an, die auch für Linux- und Mac-User benutzbar ist. Diese liegt derzeit nur in Nightly-Testversionen vor, die aber schon vielversprechend sind. Für ein produktives Arbeiten sollten sie nicht verwendet werden, aber zum Testen eignen sie sich.
Zettelkasten bietet keine ausgefeilten Schnittstellen zum Netz oder zu OPACs. Es gibt auch nicht die Möglichkeiten einer Schnittstelle zu einer Textverarbeitung oder der Anfertigung von Stilen, es gibt aber eine Möglichkeit, Literaturtitel zu verwalten. Das Programm konzentriert sich darauf, unterschiedliche Varianten der Verknüpfung von Informationen anzubieten und greift damit - nach meinem Eindruck - über das hinaus, was die anderen machen. Darüberhinaus kommt es noch mit einer sehr einfachen Oberfläche aus.

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