Conti ade?
In Hannover wird die Reifenproduktion bei der Conti eingestellt, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung von heute berichtet. Zusammen mit einer Kollegin schreibe ich gerade an einer Wirtschaftsgeschichte des Landes Niedersachsen. Für uns beide sind bislang die frühen 1970er Jahre der größte Bruch in der neueren niedersächsischen Wirtschaftsgeschichte gewesen. Es handelte sich damals um eine Phase, in der es auch um das Überleben von VW und der Conti ging, die einen hatten den Übergang zum Frontmotor zwar nicht verschlafen, aber nicht mit eigenen Mitteln erreicht, die anderen die Bedeutung des Stahlgürtelreifens zu lange verkannt. Beide schafften es damals noch einmal. Was aber nicht vergessen werden darf, ist der damals sich dramatisch beschleunigende Strukturwandel in fast allen anderen industriellen Bereichen, von dem im HAZ-Artikel für Hannover auch die Rede ist, der sich aber auch in Braunschweig vollzog. Die in den 1950er Jahre eingeleitete Monostruktur des Landes Niedersachsen wurde jetzt endgültig: Niedersachsen wurde fast ausschließlich von der Autoindustrie abhängig.
Die aktuellen Prozesse könnten einen ähnlich tiefgreigenden Veränderungsprozess wie die Anfang der 1970er Jahre haben, mit dem faktischen Ende des ehemals großen Arbeitgebers Conti in Hannover ist ein Signal gesetzt, die neuen Eigentümerverhältnisse in Wolfsburg sollten trotz einer noch recht günstigen Absatz- und Ertragslage bei VW größte Aufmerksamkeit finden. Aber wo liegen die Alternativen? Bislang haben weder Politik noch Landesplanung wirklich effiziente Instrumente entwickeln können, um solchen strukturellen Prozessen zu begegnen.
Die aktuellen Prozesse könnten einen ähnlich tiefgreigenden Veränderungsprozess wie die Anfang der 1970er Jahre haben, mit dem faktischen Ende des ehemals großen Arbeitgebers Conti in Hannover ist ein Signal gesetzt, die neuen Eigentümerverhältnisse in Wolfsburg sollten trotz einer noch recht günstigen Absatz- und Ertragslage bei VW größte Aufmerksamkeit finden. Aber wo liegen die Alternativen? Bislang haben weder Politik noch Landesplanung wirklich effiziente Instrumente entwickeln können, um solchen strukturellen Prozessen zu begegnen.
KHSchneider - 12. Mär, 08:59