Mittwoch, 1. Mai 2013

So viel Aufbruch war nie. Zum Tod von Peter Haber.

Es ist acht Jahre her. Die erste Begeisterung über das neue Medium war vorbei, die ersten Blogs und Wikis kamen auf und bescherten uns einen neuen Schub. Jetzt mußte man nicht programmieren, um im Netz gut und effizient publizieren zu können. Blogs und Wikis nahmen uns die Arbeit ab.
Das neue Land des Netzes bekam neue, spannende, aufregende Konturen, sie wirkten nicht mehr so "selbstgestrickt" und statisch wie die früheren html-Welten, sie waren bunter und offener. Wir bewegten uns voller Neugier in einen neuen Raum hinein. Und suchten nach Wegweisern. Eine der ersten und einer der wichtigsten Wegweiser dieser Jahre waren die beiden Schweizer Kollegen Peter Haber und Jan Hodel. Wir haben uns nur einmal kennen gelernt, in Basel, kurz am Rande einer Tagung. Ich selbst habe nie zu der Blogosphäre wirklich dazu gehört, fühlte und fühle mich nicht kompetent genug. Aber das Thema war und ist wichtig. Gerade deshalb waren die Beiträge in hist.net und auf den anderen Seiten der beiden Kollegen so unendlich wichtig. Sie wiesen nicht nur neue Wege, sondern sie gaben auch Mut, etwas auszuprobieren und ver mutlich gäbe es digireg auch nicht ohne deren Vorbild. Plötzlich war so viel möglich. Der Raum war offen und weit und wartete darauf, dass jemand ihn betrat. Die beiden taten es, früher und konsequenter als viele andere. Sie erkannten auch früh das Potential der Wikipedia, blieben dennoch vorsichtig, skeptisch, vorsichtig. Es war hier wie in allen Beiträgen der reflektierte, systematische Umgang mit dem Netz, der so bedeutsam war.
Diese spannenden Zeiten sind vorbei, Peter Haber hatte die nächsten Schritte unternommen, Jan Hodel hat sich etwas zurück gezogen. Und jetzt? Auch wenn es unsinnig sein mag, so etwas zu schreiben, aber der Tod hat etwas Unanständiges an sich, etwas Brutales, Unmenschliches, etwas nicht Sagbares, er läßt uns hilflos zurück, egal, was wir tun, wir können nichts gegen ihn unternehmen. Wir können weiter leben, weiter geben, ihn aber nicht aufheben. Und es bleibt nur die Hoffnung, dass andere die Arbeit weiter führen.
Peter Haber kann ich den Dank für die damaligen Schritte nicht mehr aussprechen, Jan Hodel wohl. Und das mache ich hiermit gern - und mit Trauer.

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