Wissenschaftliches Arbeiten
Dirk Matten kritisiert in SPIEGEL online die aktuelle Begutachtungspraxis in deutschen Hochschulen ("Wider die akademische Vetternwirtschaft" http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,747408,00.html) Das klingt auch gut, wenngleich es einige Hochschulen geben dürfte, in denen zumindest Teile seiner Forderungen erfüllt sind (systematische Betreuung, externe Gutachter etwa). Was mich aber stutzig gemacht hat, ist seiner Beschreibung, wie viele Kollegen meist arbeiten: Erst werde ein "grobes Gerüst" der Arbeit zusammen gestellt, dann aus der vorhandenen (digitalen) Literatur per Copy & Paste in ein Dokument eingefügt, und danach dann in "weiteren Integrationsschleifen" entschieden, welche Infos in welcher Form in den endgültigen Text einfließen. Wer so arbeitet, riskiert in der Tat viel. Das gute alte Exzerpieren scheint jedenfalls für Autoren wie Matten keine Rolle mehr zu spielen. Es wird allerdings, so mein Eindruck, auch kaum in den Seminaren vermittelt. Wenn ich nach dem Verzetteln frage (gleich, ob analog oder digital), werde ich meist nur mit großen Augen angesehen.
Vielleicht wäre es an der Zeit, systematischer das sorgfältige und eigenständige Arbeiten für Studierende zu vermitteln. Exzerpieren ist unbeliebt, weil zeitaufwendig, aber es ist oft der einzig sinnvolle Weg, sich ein Thema zu erarbeiten. Gute, knappe Tips liefert dazu etwa Camilla Kutzner: http://imgriff.com/2010/07/12/zuverlaessig-zusammenfassen-exzerpte-fuer-studium-und-schule/
Vielleicht wäre es an der Zeit, systematischer das sorgfältige und eigenständige Arbeiten für Studierende zu vermitteln. Exzerpieren ist unbeliebt, weil zeitaufwendig, aber es ist oft der einzig sinnvolle Weg, sich ein Thema zu erarbeiten. Gute, knappe Tips liefert dazu etwa Camilla Kutzner: http://imgriff.com/2010/07/12/zuverlaessig-zusammenfassen-exzerpte-fuer-studium-und-schule/
KHSchneider - 27. Feb, 23:34
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