Montag, 16. Juni 2008

Auch ein Dilemma der Wiki

Mir ist eben ein weiteres, sonst kaum thematisiertes Dilemma von Wikis aufgefallen: Ihnen sieht man nicht, WAS alles dort zu finden ist. Einem Buch kann man schon auf den ersten Blick ansehen, wie viele Seiten es etwa enthält, aber einer Wiki eben nicht. Beispiel unsere Lernwerkstatt Geschichte: Sieht so harmlos aus, dabei ist allein das Portal Militärgeschichte mit das Beste, was es in diesem Zusammenhang in Deutschland gibt. Und dank der einfach zu nutzenden Mediawiki kann sich der (ja, es ist nur einer!) Bearbeiter auf die Inhalte konzentrieren.

Freitag, 13. Juni 2008

Kieler Historisches Portal

Das Kieler Historische Portal ist aus einem Projektseminar entstanden und will den Studierenden vor allem einen bewußteren Umgang mit Online-Informationen ermöglichen. Das Ganze ist nett und wäre auch eine Ergänzung für die hannoversche Lernwerkstatt.

Dienstag, 10. Juni 2008

Zotero und Bibdesk

Zotero bleibt ein interessantes Tool. Wer aber lieber mit Bibdesk arbeitet, der findet bei George Mackerron ein Tool, das direkt Titel in eine bibdesk-Datei übernimmt, wenn diese über eine URL und Zotero importiert werden. Nebenbei: Bibdesk arbeitet sehr schnell, eignet sich aber vorrangig für die Bearbeitung von Literaturtiteln.

Wem Word nicht gefällt, OpenOffice zu langsam und Latex zu kompliziert ist, sollte sich einmal Lyx ansehen, das schnell ist, eine - für Latex typisch - druckreife Ausgabe bietet, inzwischen auch ohne komplizierte Anpassungen einen großen Funktionsumfang hat (inkl. Überarbeitungsfunktionen etc.) und sogar einen Export nach OpenDocument ermöglicht, der zumindest in einem Test auch funktioniert. Erweiterte Infos bietet auf englisch die Lyx Wiki.

Dienstag, 3. Juni 2008

Aly über Sebastian Haffner

In diesem Gespräch im Deutschlandradio spricht Götz Aly über Sebastian Haffners Anmerkungen zu Hitler, aber auch über seine Konzeption des Volksstaates, wobei er seine Positionen in ältere Diskurse gut einordnet. Auch gut als Einführung in die Historiographie des NS geeignet.


Samstag, 24. Mai 2008

Virtuelles Museum 1944

Eigentlich wollte ich nicht mehr auf Artikel meiner Lieblingsblogs verweisen, in diesem Fall histnet aber dieser auf das virtuelle Museum über den Warschauer Aufstand von 1944 läßt denn doch nicht vermeiden. Zum einen, weil ich gerade mit viel Freude und Interesse das Buch "Viva Polonia" von Steffen Möller gelesen habe, und zum anderen, weil wir wieder mal mit Studierenden in einem deutschen Museum waren und uns über die geringe Phantasie bei der Ausstellungsgestaltung, sagen wir, "gewundert" haben. Hier geht es zwar um ein virtuelles Museum, aber das scheint, nach einigem Surfen und ohne Kenntnis der polnischen Sprache, durch seine differenzierte Präsentation mit unterschiedlichen Medien zu zeigen, WAS man mit diesem Medium machen kann, wenn man Phantasie, historisches Wissen und technische Fähigkeiten miteinander verbindet.

Mittwoch, 21. Mai 2008

Bauernbefreiung und aktuelle Hungerdebatten

Ich arbeite gerade an einer kurzen Geschichte der Bauernbefreiung. Ehe nun jemand beginnt, zu gähnen, weil dieses Thema auf den ersten Blick so langweilig erscheinen mag, ist ein Blick auf die aktuelle "Hunger-Debatte" sinnvoll, wie sie etwa in der ZEIT geführt wird. Das Thema ist so neu nicht und auch nicht die Frage, unter welchen Bedingungen die Produzenten wirtschaften, selbst die Frage des Eigentums und der Verteilung der Produkte ist von einer zuweilen erstaunlichen Aktualität.

Was mich speziell interessiert, ist die Frage, im Rahmen welcher Prozesse überhaupt solche umgreifenden Projekte wie das Ende des Feudalsystems realisiert werden konnte. Es gab zwar, von revolutionären Frankreich initiiert, einen radikalen, bürgerlichen Gegenentwurf, aber dieser wurde so schnell nicht in anderen kontinentalen Gesellschaften realisiert. Selbst dann, wenn der bürgerliche Eigentumsbegriff realisiert wurde, wurde er in einem feudalen Sinn gleichsam interpretiert, indem ostelbische Gutsherren weiterhin faktisch Herrschaft ausübten, ohne die im feudalen System für sie gelten Beschränkungen weiterhin berücksichtigen zu müssen.

Im Westen Deutschlands sah vieles anders, d.h. weniger gravierend aus, aber das ist wohl eher eine Fehlinterpretation. Auch hier leistete der Adel massiven Widerstand, die Machtfrage musste erst gestellt werden, um Durchbrüche erzielen zu können und selbst dann mussten die Bauern teuer bezahlen.

Kann man daraus auch etwas für die heutigen Verhältnisse lernen? Wohl doch, dass Herausforderungen wie die sichere Versorgung der Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln nicht einfach so zu haben ist, es keine Königswege gibt. Vielleicht auch, dass die Selbstwahrnehmung der Industriegesellschaften, sie hätten das Hungerproblem gelöst, eine perspektivische Verzerrung war, weil der Hunger auch nach den Agrarreformen nie aus dieser Welt verschwunden ist (und die Bauernbefreiung war ein europäisches Projekt, das aber inhaltlich mit dem Ende der Sklaverei verbunden war). Das Neue ist, dass es jetzt auch die trifft, die ganz selbstverständlich davon ausgegangen sind, dass steigende Lebensmittelpreise - keineswegs Hunger - eine Frage der Vergangenheit sind.

Die Hoffnung, durch technische Maßnahmen Probleme zu lösen, erscheint aus der Sicht des 18. und frühen 19. Jahrhunderts jedenfalls fragwürdig, denn damals gab es zwar Innovationen, aber in einem nur geringem Umfang. Bessere Bodennutzung etwa durch Eigentumsübertragung waren wichtige Stichworte. Anders als heute musste man aber mit dem auskommen, was der Boden lieferte, externe Einträge durch Dünger etc. waren für diese Reformer jedenfalls unbekannt. Vielleicht sollte diese Landwirtschaft stärker auch für neue Entwürfe, die nicht auf Gentechnik und sonstige Technik setzt, als Anreger wieder stärker genutzt, wie auch schon jetzt das "Dry-Farming" des 19. Jahrhunderts wieder interessant wird, nachdem bislang es so aussah, als könne man die klmatischen Probleme des mittleren Westen der USA einfach mit Grundwasser lösen.

Sonntag, 18. Mai 2008

Typen

"So tickt der Prof" lautet eine Serie im Spiegel. Na, da kann sich jeder den Prof aussuchen, den er möchte.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Lehre vor dem Sturm?

Die Süddeutsche lieferte gestern einen schon fast bissigen Artikel mit dem Titel "Die Lehre vor dem Sturm" über die Lehrsituation an deutschen Hochschulen. Die Betreuungsrelation sind in der Tat zuweilen (!) sehr schlecht, aber wir haben uns alle irgendwie damit abgefunden und uns vielleicht auch zu wenig Gedanken über unsere Lehre gemacht, was sich wohl auch in den zuweilen verkorksten BA-Studiengängen niederschlägt.
Aber es gibt auch Bewegung an unterschiedlichen Stellen und das macht doch ein wenig Hoffnung. Genau genommen, ist auch die Exzellenzinitiative an der falschen Stelle gestartet worden, denn ohne eine gute Lehre keine guten Studierenden, ohne gute Studierenden kein guter Nachwuchs und keine gute Forschung. Aber vielleicht nimmt der Druck so zu, dass sich etwas ändert. Aber genau genommen, muss jeder anfangen etwas zu ändern.

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