Die "Harvard-Zitierweise"
Da in meinen Seminaren immer wieder über richtiges Zitieren gesprochen wird, hier ein anschauliches, gut erläutertes Beispiel:
Da in meinen Seminaren immer wieder über richtiges Zitieren gesprochen wird, hier ein anschauliches, gut erläutertes Beispiel:
Arte bringt heute und in den nächsten Tagen eine Sendung über Dinosaurierspuren in Obernkirchen - meiner alten Heimat. Dabei auch der alte Bekannte Klaus Köster. Das Symposium hat schon stattgefunden.
Der von mir schon mehrfach vorgestellte Zettelkasten von Daniel Lüdecke ist gerade in einer neuen Version 1.6 erschienen, außerdem gibt es eine Einführung in die Arbeit mit Zettelkästen samt Video, die ich jedem empfehlen möchte.
Archivalia hat schon vorgestern darauf verwiesen, aber dennoch hier noch einmal der Verweis darauf, dass die ersten digitalisierten Bände (2004-2008) des Niedersächsischen Jahrbuchs für Landesgeschichte online sind.
Ich schreibe an einer kleinen Ortsgeschichte mit, das Dorf liegt in Niedersachsen und ich lande mit meinen Recherchen relativ schnell im Ruhrgebiet. Das liegt ein wenig am Dorf selbst, denn es erfüllt nicht die Erwartungen, die viele an ein "Dorf" haben. Erst als späte Gründung um 1600 entstanden, lebten hier seit ca. 1800 vorwiegend Bergleute und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Glasmacher. Vielen wanderten zu, weil Krainhagen wegen der Industriebetriebe im benachbarten Obernkirchen ein guter Wohnstandort war. Zwar kamen die meisten aus benachbarten schaumburgischen und (weniger) schaumburg-lippischen Dörfern, doch es läßt sich auch eine größere Zahl nachweisen, die aus Westfalen nach Krainhagen gekommen war.
Das ist das spannende an diesem Projekt: Dorf nicht als statischer Siedlungs-"Raum", sondern als Teil eines regionalen und sogar überregionalen Netzwerkes, als oft vorübergehende Station von Menschen und Familien, als pulsierender Kristallationspunkt von Biografien. Während eine traditonelle Dorfgeschichte immer in dem Wechselspiel zwischen Landschaftsraum, "Boden" und Menschen stattfindet, sind die Bezugspunkte hier anders: Landschaft war erst Belastung (Hanglage, wenig Grundwasser), während zwar auch die Landschaft, aber in Form von Bodenschätzen relevant war. Mobilität und Migration in das Dorf und aus dem Dorf heraus (für das 19. Jahrhundert konnte ich - eigentlich nicht überraschend - eine große Zahl von jungen Frauen nachweisen, die auf der Suche nach Arbeit meist als Hausmädchen das Dorf verließen) bilden wichtige Elemente der Dorfgeschichte. Ohne sie wäre auch nicht eine starke Arbeiterbewegung zu verstehen, die es hier - also in Krainhagen und Obernkirchen - auch gab.
In diesem Fall bin ich aber aus anderen Zusammenhängen in Gelsenkirchen-Horst oder Gelsenkirchen-Buer gelandet. Hier hatte es im November 1944 schwere Luftangriffe gegeben, weshalb in zwei größeren Transporten vor allem junge Mütter mit ihren Kleinkindern in ländliche Gebiete verschickt wurden. Ca. 70 verschlug es nach Krainhagen. Bei einer kleinen Internetrecherche und einem - zugegeben etwas oberflächlichen - Vergleich mit hannoverschen Webseiten musste ich feststellen, dass die lokale Geschichtsarbeit nicht nur in den frühen 80er Jahren vorbildlich war (Stchwort Hochlarmarker Lesebuch), sondern es auch im Netz sehr detaillierte Darstellungen zum Zweiten Weltkrieg gibt, etwa bei den Gelsenkirchener Geschichten oder im Gelsenzentrum. Das Internet als eine neue Chance, abseits von traditionellen Instutionen und Wegen die eigene Geschichte zu schreiben, wird offenbar in Regionen wie dem Ruhrgebiet intensiver genutzt als in Regionen wie Hannover.
Die Kopfsteuerbeschreibung gehört zu den zentralen Quellen der frühneuzeitlichen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Niedersachsens und liegt seit ca. 2 Jahren als Digitalisat vor, nicht zufällig bei RambowGenealogie.
Der Primatenforscher Frans de Waal in einem interessanten Interview der Berliner Zeitung über Empathie bei Primaten, insbesondere Soldaten und Schimpansen. Am Ende dann noch eine interessante Beobachtung über unseren ehemaligen Verteidigungsminister.
Da gerade mehrere Bekannte sich erstmals Macs angeschafft haben, hier ein paar Programme, die sich bei der täglichen Arbeit sehr bewähren:
kostenlos:
BetterTouchTool:
vielseitiges Programm u.a. zur Fensterverwaltung oder zur Erweiterung der Trackpadnutzung:
http://blog.boastr.net/
Jumpcut:
einfache Erweiterung der Zwischenablage:
http://jumpcut.sourceforge.net/
schnelles Ausblenden des Desktops via Camouflage:
http://briksoftware.com/products/camouflage/
Caffeine: verhindert ein Abschalten des Monitors, schnell für Präsentationen zu nutzen:
http://www.lightheadsw.com/caffeine/
Caffeine gibt es auch im App Store.
Wer seine Dateien nicht häufig mit Windows-Usern tauschen muss, dem sei sowohl Pages als auch Keynote empfohlen. Beide Programme gibt es im App-Store für je 15,99 €. Es sind zwar die Versionen von 2009, aber ihr Geld sind sie allemal wert.
Ich stamme aus einem kleinen Dorf in Niedersachsen, das Anfang der 60er Jahre ca. 300 Einwohner hatte. Unser direktes Nachbardorf hatte
etwa 140 Einwohner. Durch beide Orte führte damals noch eine Kleinbahnlinie, weshalb es zwei Bahnhofsgaststätten gab, unsere noch
mit einer Bäckerei verbunden. Ausserdem waren da noch: ein Laden, kombiniert mit einer weiteren Gaststätte und einem Saal, ein
Schlachter, ein Schmied, eine Schule, eine kleine Post, eine Molkerei, eine Ziegelei, zwei Landwarenhandel. Es gab also nicht nur
Möglichkeiten, sich mit Waren des täglichen Bedarfs zu versorgen, sondern es gab eine Reihe von Arbeitsmöglichkeiten im Dorf und
unabhängig von der Landwirtschaft. 40 Jahre später gibt es noch einen Landwarenhandel und einen Kindergarten.
Anfang der 80er Jahre, nach unserem Studium, zogen wir in ein anderes Dorf mit ca. 1000 Einwohnern. Im Vergleich zu meinem damals schon fast
ausgestorbenen Heimatdorf fanden wir vor: zwei Gaststätten, einen kleinen Supermarkt, eine Post, eine Sparkassenfiliale, eine Kirche,
einen Kindergarten, eine Grundschule, ein Sportplatz. Vor ein paar Tagen waren wir wieder einmal dort. Es gibt noch den Sportplatz, eine
Gaststätte und einen Kindergarten.
Seit den 80er Jahren lösen sich die alten Infrastrukturen vieler Dörfer einfach auf. Dazu gehört auch das Verschwinden der kleinen
dörflichen Einkaufsmöglichkeiten. Und mit deren Verschwinden tauchen vermeintlich funktionierende Alternativen auf, Gemeinschaftsläden, die
von Dorfbewohnern betrieben werden und die immer auch soziale Funktionen haben - sollen. Sie wurden auch in Dorfkongressen immer
wieder gelobt und hervorgehoben. Von denen, die ich kenne, gibt es aber keinen mehr. Das Modell scheint kaum zu funktionieren.
Vielleicht, weil die dahinter stehenden Vorstellungen von Dorf und sozialem Leben im Dorf zu simpel sind?
Jedenfalls musste ich an diese Dinge denken, als ich heute im SPON über ein neues "Dorv"-Projekt gelesen habe, das nun das endgültige
Verschwinden der kleinen Läden verhindern soll, aber der alten Methode folgt. Die Elemente sind immer ähnich: findige Leute, die die Wünsche der Dorfbewohner genau befolgen und deshalb Erfolg haben, Preise und Ehrungen. Vielleicht klappt es ja.
Eine Mail von KHS