Mittwoch, 15. Mai 2013

Ab ins Schloß

Nun ist es soweit, Hannover hat sein Schloßmuseum, die HAZ berichtet täglich begeistert davon, etwa heute: http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Buerger-sind-beeindruckt-vom-Schlossmuseum

Und ich frage mich, ob ich was dazu schreiben soll. War noch nicht da, kenne nur Bilder und bin irritiert. Vielleicht weil ich mich gerade mit der ach so wichtigen Personalunion beschäftigt habe, die schon manche Zeitgenossen kritisch sahen. Als Agrarhistoriker sehe ich das 18. Jahrhundert auch eher aus der Perspektive der Bauern und Dorfbewohner und nicht der hohen Herrschaften. Mich beschleicht jedenfalls ein ungutes Gefühl, wenn ich sehe, wer sich dort präsentiert. Die Leute sollen ja begeistert sein, nun denn.

Mittwoch, 1. Mai 2013

So viel Aufbruch war nie. Zum Tod von Peter Haber.

Es ist acht Jahre her. Die erste Begeisterung über das neue Medium war vorbei, die ersten Blogs und Wikis kamen auf und bescherten uns einen neuen Schub. Jetzt mußte man nicht programmieren, um im Netz gut und effizient publizieren zu können. Blogs und Wikis nahmen uns die Arbeit ab.
Das neue Land des Netzes bekam neue, spannende, aufregende Konturen, sie wirkten nicht mehr so "selbstgestrickt" und statisch wie die früheren html-Welten, sie waren bunter und offener. Wir bewegten uns voller Neugier in einen neuen Raum hinein. Und suchten nach Wegweisern. Eine der ersten und einer der wichtigsten Wegweiser dieser Jahre waren die beiden Schweizer Kollegen Peter Haber und Jan Hodel. Wir haben uns nur einmal kennen gelernt, in Basel, kurz am Rande einer Tagung. Ich selbst habe nie zu der Blogosphäre wirklich dazu gehört, fühlte und fühle mich nicht kompetent genug. Aber das Thema war und ist wichtig. Gerade deshalb waren die Beiträge in hist.net und auf den anderen Seiten der beiden Kollegen so unendlich wichtig. Sie wiesen nicht nur neue Wege, sondern sie gaben auch Mut, etwas auszuprobieren und ver mutlich gäbe es digireg auch nicht ohne deren Vorbild. Plötzlich war so viel möglich. Der Raum war offen und weit und wartete darauf, dass jemand ihn betrat. Die beiden taten es, früher und konsequenter als viele andere. Sie erkannten auch früh das Potential der Wikipedia, blieben dennoch vorsichtig, skeptisch, vorsichtig. Es war hier wie in allen Beiträgen der reflektierte, systematische Umgang mit dem Netz, der so bedeutsam war.
Diese spannenden Zeiten sind vorbei, Peter Haber hatte die nächsten Schritte unternommen, Jan Hodel hat sich etwas zurück gezogen. Und jetzt? Auch wenn es unsinnig sein mag, so etwas zu schreiben, aber der Tod hat etwas Unanständiges an sich, etwas Brutales, Unmenschliches, etwas nicht Sagbares, er läßt uns hilflos zurück, egal, was wir tun, wir können nichts gegen ihn unternehmen. Wir können weiter leben, weiter geben, ihn aber nicht aufheben. Und es bleibt nur die Hoffnung, dass andere die Arbeit weiter führen.
Peter Haber kann ich den Dank für die damaligen Schritte nicht mehr aussprechen, Jan Hodel wohl. Und das mache ich hiermit gern - und mit Trauer.

Dienstag, 30. April 2013

Peter Haber (1964-2013)

Peter Haber ist tot! Er wird fehlen.

Sonntag, 3. März 2013

Manches ...

Wir sitzen im IC 1923 von Berlin nach Hannover, Wagen 7, aber nicht in irgendeinem, sondern in einem alten D-Zug Wagen und machen eine erstaunliche Erfahrung. Früher war doch manches besser. Gut, alles sieht alt und gebraucht aus, die Polster sind leicht durchgesessen, aber dennoch erstaunlich bequem und vor allem haben wir Platz, richtig viel. Es sind mindestens 20 cm mehr als in neuen Abteilwagen und das bedeutet: zwischen unseren knien ist richtig Platz. Die Folge: Ich sitze entspannt in einem Fauteil und genieße einfach die Fahrt, so schön war es schon lange nicht mehr, mit der Bahn zu fahren. Schade, dass nach knapp zwei Stunden die Fahrt zu Ende ist.

Freitag, 1. März 2013

Wissenschaft trifft Laienforschung

 

In den 1980er Jahren haben wir in Niedersachsen ein damals einmaliges Projekt zur systematischen Heimatforscherfortbildung in Niedersachsen durchgeführt. Neben größeren Tagungen wurden zahlreiche Tages-, Wochenend- und Wochenseminare angeboten, eine Koordinationsstelle beim Niedersächsischen Heimatbund geschaffen und sogar eine eigene Schriftenreihe (die "Bausteine zur Heimat- und Regionalgeschichte" ins Leben gerufen - Ideengeber und Autor der ersten Bände war ich selbst …). Seitdem ist viel passiert, in der Heimatforscherfortbildung leider gar nichts. Weder neue konzeptionelle Ansätze sind erkennbar (Der "Heimatforscher" ist immer noch der nur aufzuklärende "Dumme", der Wissenschaftler der Aufklärer, der alles weiß - die Bezeichnungen sind geschlechtsneutral gemeint, in Wirklichkeit habe ich mehr mit Frauen zu tun gehabt als mit Männern! - ), noch neue Methoden. So ist das Internet immer noch weit weg, obwohl es zentrale Hilfsmittel anbietet  und neue Formen der Kooperation anbietet, die gerade für oft isolierte Laienforscher wichtig wären.

 

Ich benutze also den Begriff des Laienforschers und nicht des Heimatforschers und tue dies bewusst, denn die gemeinte Personengruppe zeichnet sich oft durch eine hohe Sachkompetenz aus, die wir Fachwissenschaftler bislang so gut wie gar nicht nutzen. Selbst im Netz bieten Genealogen und Laienforscher teilweise Informationen an, von denen die Fachkollegen profitieren können (etwa das Genealogienetz). Es geht mithin um gleichberechtige Beziehungen, bei denen die Rollen und Aufgaben der Beteiligten jeweils unterschiedlich sein können oder sogar sollten. Es sollte aber ein Dialog sein, nicht wieder ein Monolog werden. Das Netz wäre in diesem Kontext ein selbstverständlicher Bestandteil, ob in Form von Wikis, Blogs oder kollaborativem Arbeiten, je nach der zu lösenden Aufgabe.

 

Der Erste Weltkrieg könnte in diesem Kontext einen wichtigen Einstieg bilden (die Schaumburger Landschaft unterstützt schon ein kleines Projekt dazu), weil es nicht nur ein zentrales, bislang in Deutschland eher verdrängtes Geschehen abbildet, sondern für Laienforscher besondere Herausforderungen und Möglichkeiten bietet.

Sonntag, 24. Februar 2013

Andere waren schneller

Ach, sowas, habe gerade ein wenig Mittel für ein Projekt "Wissenschaft trifft Laienforschung" bekommen und dabei sind sie in den USA schon viel weiter: http://de.wikipedia.org/wiki/Citizen_Science.

Freitag, 22. Februar 2013

Geist von 1813

Zum sogenannten "Geist von 1813" einige Links bei Archivalia. Wichtig für unser Projekt zu Hannover am Vorabend.

Donnerstag, 21. Februar 2013

Amazon vs. Google Books

 

Für ein Aufsatzprojekt habe ich in den letzten Wochen mehrere amerikanische Veröffentlichungen, die über Bibliotheken nur schwer zu besorgen waren, gekauft. Dafür sprach u.a. der geringe Preis - sie waren durchweg deutlich billiger als gedruckte Bücher. Dafür sprach und spricht auch, dass die Titel überall gelesen werden können. So weit, so gut. Es gibt aber auch einige Probleme, wie ich jetzt, allerdings auf einer sehr schmalen "empirischen" Basis feststellen musste.

 

Bei Amazon bestehen diese vor allem darin, dass immer noch exakte Seitenangaben die Ausnahme zu sein scheinen. Es bleiben nur die Positionsangaben, die aber nicht zitierfähig sind. Bei Google Books sieht das teilweise anders aus, weil hier auch die Option besteht, sich die gescannten Seiten anzusehen. Doch dabei zeigten sich ebenfalls Probleme. Zum einen, und das ist besonders ärgerlich, wurden in einem Buch, einem Sammelband, zwar die Seiten schön gescannt und damit leicht zitierbar angezeigt, jedoch fehlte ein kompletter Aufsatz! Einfach so. Das ist nicht alles, beim Lesen stoße ich immer wieder auf Meldungen, wie "Hoppla! Beim Einblenden dieser Seite ist ein Fehler aufgetreten!" Na Hoppla, so locker geht also Google mit meinen Büchern um! Es handelt sich übrigens um den Band von Brendan Simms und Torsten Riotte über "The Hanoverian Dimension in British History, 1714-1837". Bei dem Buch von Jonathan R. Dull, "The French Navy and the Seven Years War" kann man theoretisch zwischen den gescannten Seiten und dem Fließtext umschalten, wobei immer auch Seitenzahlen angegeben werden. Mal klappt das, mal nicht. Und auch die Anzeige meiner Notizen klappte mal, mal nicht.

Das ist schon einigermaßen ernüchternd, weshalb ich mich mit dem Kauf von Büchern über Google Play in Zukunft zurück halten werde. Allerdings noch was Positives zum Schluss: Ältere, eingescannte Werke werden gerade mit der Android-App von Google Play schnell und gut angezeigt.

Gleichwohl bleibt ein ungutes Gefühl. Die Abhängigkeit vom Anbieter und von der Erreichbarkeit des Servers wird hier dem Benutzer stärker als bei Amazon vor Augen geführt. Das ist besonders deshalb schade, weil ansonsten das Angebot von Google nicht nur günstiger, sondern für akademische Zwecke geeigneter zu sein scheint.

Und kommerzielle Alternativen: Zumindest die von mir gekauften e-Books gibt es sonst nirgends, die deutschen Anbieter setzen derzeit wohl mehr auf Massenware als auf akademische Veröffentlichungen. Damit entfallen auch die Chancen, DRM-freie Bücher zu bekommen. Neuere wissenschaftliche Werke scheint es, sofern sie nicht frei vorliegen, wenn, dann nur bei den beiden genannten Anbietern vorhanden zu sein.

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