Samstag, 16. Februar 2013

Citavi

Die Entwicklung von Literaturverwaltungen wird zwar andernorts schon kritisch beobachtet, ich dagegen freue mich als schlichter Anwender auf erkennbare Verbesserungen bei den Programmen, die ich kenne. Über die neue Version von Litlink hatte ich ja schon berichtet, Bibliographix ist seit einiger nicht nur kostenlos (es wird aber um Spenden gebeten), sondern in zwei Varianten (Plus und Bachelor, wobei Bachelor neue Icons erhalten hat) erhältlich. Citavi dürfte an den meisten deutschen Hochschulen derzeit am verbreitesten sein, weil an den vielen Standorten Lizenzen für alle Mitarbeiter und Studierenden gekauft wurden. Die Entwicklung geht etwas langsamer vonstatten als etwa bei Bibliographix, dafür wartet die Preview (heute wurde die 3. Version veröffentlicht) der nächsten Version 4 mit einem Addin für Word auf, das direkt innerhalb der Textverarbeitung den Zugriff auf die Daten in der Literaturverwaltung ermöglicht. Mehr noch, war es bislang notwendig, in zwei Schritten ein Literaturverzeichnis anzulegen, so werden nun die Daten fertig formatiert eingefügt (wie es Zotero schon jetzt kann). Allerdings ist es eine Preview, vom produktiven Einsatz wird abgeraten. Außerdem verwendet die Version 4 ein anderes Datenformat als 3, das nicht abwärtskompatibel ist.

Sonntag, 10. Februar 2013

Rolf

Im Netz war er nicht zuhause, aber in seiner Region, vor allem in Obernkirchen. Hier bewegte er viel. Sei es das Bilderhauer-Symposium, das Stadtmuseum oder der jüdische Friedhof: überall wurde er initiativ, riss auf seine einmalige Art die Menschen mit, faszinierte, begeisterte. Am 2. Februar ist Rolf-Bernd de Groot mit 64 Jahren gestorben. Ich habe erst gestern davon erfahren. Und trauere.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Einstürzende Archivbauten

Archive müssen nicht erst einstürzen, um unbenutzbar zu werden. Es gibt auch einfachere, billigere und vor allem unauffälligere Mittel. Man läßt sie personell einfach austrocknen. Zu wenig Personal heißt eben: Keine oder stark begrenzte Öffnungszeiten, kaum Beratung und vor allem: unzureichende Erschließung der vorhandenen Bestände. Das ist besonders praktisch, denn diese Bestände sind für den Benutzer schlicht nicht existent, was die Benutzungswünsche wiederum reduziert. Am Ende kann man dann sogar darauf verweisen, dass es kaum Interesse an dem Archiv gibt und sich deshalb Personalkosten nicht lohnen. Ein personell schlecht ausgestattetes Stadtarchiv verliert außerdem den Kontakt zur übrigen Verwaltung, was wiederum die Ablieferung neuerer Akten erschwert, so dass es nur wenig neue Überlieferung gibt.

Vielleicht sehe ich als einfacher Regionalhistoriker zu schwarz, aber was mir in und um Hannover in den letzten Jahren begegnet ist und immer noch begegnet, deutet stark darauf hin, dass wir einer Entwicklung entgegen gehen, die für regionalgeschichtliche Forschung geradezu fatal ist. In diesen Kontext passt auch, dass die Überlieferung kleiner oder mittlerer Unternehmen überhaupt nicht systematisch gesichert wird. Wo sollen auch die Impulse her kommen, wenn das Personal ausgedünnt wird und selbst technische Ressourcen nur in unzureichendem Maße zur Verfügung stehen?

Auch wenn ich den Begriff der Identität problematisch finde: Der Wunsch der Menschen in den Regionen, die eigene Geschichte zu erforschen, ist weiterhin groß und ungebrochen, es gibt genug Anfragen, die dies immer wieder bestätigen. Dies braucht auch eine fachliche Begleitung. Für universitäre Wissenschaftler/innen ist das uninteressant, weil im Wettbewerb meist nicht nutzbar. Wenn dann die kleinen Archive als Ansprechpartner auch immer mehr ausfallen, trocknen wir eine kulturelle Vielfalt einfach mal so aus.

Freitag, 4. Januar 2013

Neues von der Literaturverwaltung

Im letzten Jahr hat sich bei einigen Literaturverwaltungen etwas getan: Kurz vor Jahresende hat Bibliographix sein Angebot erweitert: neben dem Programm Bibliographix Plus, das der bisherigen Version entspricht, gibt es jetzt die etwas einfachere Version Bx Bachelor. Beide Programme sind seit einiger Zeit kostenlos, allerdings bitten die Autoren um Spenden (via Paypal - was ich gar nicht mag). Die besondere Stärke des Programms liegt in der automatischen Verknüpfung von Informationen, was sonst nur noch Litlink in dieser Form anbietet. Leider gibt es Bibliographix nur für Windows, gilt auch für Citavi.

Litlink ist kurz vor Jahresende ebenfalls in einer neuen Version erschienen (4.5), die einen besseren Import aus Endnote bietet und vor allem eine Synchronisation mit Zotero! Leider funktioniert letzteres bei mir (und offenbar auch einigen anderen Usern) nicht so richtig. Mal sehen, es wird wohl einen Patch geben.Von den dreien hier erwähnten Programmen gibt es für das auf Filemaker Pro aufbauende Litlink auch eine Version für den Mac.

Citavi gibt es in der Version 3.3, aber seit einiger Zeit liegt eine Preview der Version 4.0 vor, die u.a. ein neues Addin für die direkte Kooperation in Word anbietet, sieht ganz vielversprechend aus. Vielleicht wird ja bald eine fertige Version vorgestellt. Citavi kostet Geld, allerdings haben inzwischen viele Unis für Lizenzen für ihre Beschäftigten und Studierenden angeschafft. Mit einer - einst angekündigten - Mac-Version ist es weiter nichts. Schade.

Dienstag, 18. Dezember 2012

Wikipedia

Ach, man kann so viel über die Wikipedia schreiben. Was mir aber auffällt, gerade bei Prüfungen oder Seminaren: Leute, seht doch bitte auch in der Wikipedia rein und nutzt sie für die erste Recherche oder eine begleitende Recherche. Auch, wenn es manche nicht gern hören wollen, so bieten doch viele Artikel viel mehr Informationen zu einem Thema als manche wissenschaftliche Einführung. Gerade dann, wenn es um das Verständnis von Details geht, die in wissenschaftlichen Abhandlungen oft voraus gesetzt werden.

Samstag, 8. Dezember 2012

So isses

Habe auch lange überlegt, warum ich kaum noch blogge. Jan Hodel hat dazu etwas geschrieben, was bei mir ziemlich genau auch so passt: http://weblog.hist.net/archives/6540. Ansonsten rede ich lieber mit meinen Studenten, Doktoranden oder Kollegen. Auch über das Bloggen ;-)

Dienstag, 13. November 2012

Sozialistische Front

Seit gestern online: die neue Website über die Sozialistische Front in Hannover, realisiert von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, in enger Kooperation mit hannoverschen Wissenschaftlern erstellt.

Dienstag, 6. November 2012

Der Verlust des Erbes

Zugegeben, ich bin ein Anhänger des Digitalen. Aber das heißt nicht, die alten Medien in Frage zu stellen. Es gibt keinen Gegensatz zwischen Digitalem und Analogem, zwischen Altem und Neuem. Es geht um die Sicherung der Überlieferung. Und die ist gefährdet, jeden Tag. Zur Rettung versuchen wir es immer wieder mit kleinen oder größeren Digitalisierungsprojekten. Nicht, um danach etwas zu vernichten (wie mir in den 90er Jahren tatsächlich mal vorgeworfen wurde), sondern um eine Kopie zu haben, falls die Originale vernichtet sind (dass man mit Digitalisaten auch besser arbeiten und gleichzeitig die Originale schützen kann, kommt hinzu).

Es ist vermutlich kein Einzelfall, aber dennoch skandalös, was derzeit in Stralsund geschieht und auf Archivalia sorgfältig dokumentiert wird. Siehe zuletzt: http://archiv.twoday.net/stories/197336228/

Wider besseren Wissens?

Hannover und sein Maschsee sind eine spannende Geschichte. Dieser schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts geplante See in der Leinemasch wurde nach intensivierten Planungen in den 1920er Jahren erst in der NS-Zeit begonnen und fertiggestellt. Die besondere "Tücke" besteht darin, dass der See von Figurengruppen flankiert wird, die auf den ersten Blick eine erstaunliche Nähe zur NS-Plastik aufweist. Allerdings ist seit langem umstritten, ob hier tatsächlich jemand die rechte Hand zum "Hitlergruß;" hebt oder etwa zum olympischen Gruß; (der See wurde 1936 eingeweiht). Die Stadt Hannover hat dazu eine eindeutige Position entwickelt, die sich auch auf ihrer Website findet. So heißt es in einer dort zu findenden Broschüre: "Am See wurden nur Skulpturen nackter Körper aufgestellt. Mit ihrer übernatürlichen Größe erfüllten sie das Ideal der Monumentalität in der NS-Kunst. Die heroische Figur sollte die angebliche Überlegenheit des 'arischen Herrenvolks' demonstrieren."

In ihrer heutigen Ausgabe berichtet nun die HAZ über neuere, sogfältige Forschungsergebnisse des Georg-Kolbe-Museums in Berlin zu diesen Figuren, die zu einem eindeutigen Ergebnis kommt. Zitiert wird die Direktorin Ursel Berger: "Wir haben keine Nazi-Verstrickungen der Bildhauer finden können."
Die Situation war wesentlich komplexer als es die platten Formulierungen in der städtischen Broschüre vermuten lassen. Die in der Öffentlichkeit so gern vorgenommene eindeutige Zuordnung bestimmter Stile zum Nationalsozialismus ist eben nicht mö;glich.

Leider ist der Artikel nicht online verfügbar, eine Publikation ist vorgesehen, Die Ausstellung "Fackelträger, Fisch und Menschenpaar - Die Skulpturen vom Maschsee in Hannover" läuft bis zum 30.3.2013 in Georg-Kolbe-Museum, Sensburger Allee 25 in Berlin. Vielleicht kommt sie anschließend nach Hannover. Die Broschüre der Stadt habe ich gefunden unter: http://www.hannover.de/content/download/367277/7052704/version/1/file/grfl_flyer_skulpturen_web.pdf.

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