Samstag, 20. Juli 2013

Der Wagen der Zukunft

"Ehe die Wagen erfunden wurden, ritten die Menschen, wollten oder konnten sie sich nicht auf ihr natürliches Beförderungsmittel verlassen. Und zum Wagen bedurften sie des Pferdes oder eines anderen Zugtieres. Dann wurde das Pferd durch das Fahrrad ersetzt, zu welchem der Mensch Zugkraft liefert, und jetzt folgt als natürliche Entwicklungsstufe der Wagen ohne Pferde und ohne Menschenkraft, der von der Maschine betriebene Wagen.

Daß diesem die Zukunft gehört, kann auch der Blindeste sehen. So schön es sein mag, sich hinter flinken Rennern den Wind um die Nase spielen zu lassen, die beständige Aufmerksamkeit, welche diese Renner beanspruchen, die Kosten, welche ihre Pflege verursacht, die Ungleichmäßigkeit und Unsicherheit ihrer Leistungen beeinträchtigen das Vergnügen und das Stilgefühl an ihrem Besitz und lassen, die nur geringer Pflege bedürftige, im Zustande der Ruhe keine Wartung und keinen Unterhalt verlangende, in ihren Leistungen gleichmäßige Maschine im Ansehen steigen.

Kein Zweifel, daß der Automobil-Wagen der Wagen der Zukunft sein wird, wie das Fahrrad das Reitpferd der Jetztzeit ist. Die einzige Frage ist noch, welche Triebkraft den Sieg gewinnen wird, mit Petroleum erzeugter Dampf, Benzin oder Elektrizität? Aber es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß er der Elektrizität zufallen wird, als der reinlichsten und auch sichersten, und zwar durch Akkumulatoren gelieferten, denn eine direkt den Wagen aus Stromleitungen zugeführte, ist natürlich ausgeschlossen."

>Obernkirchener Anzeiger, 24. Juni 1899

Ich bearbeite gerade den wissenschaftlichen Nachlass von einem Kollegen, dabei stoße ich ab und an auf allgemein interessante Quellen, diese ist eine davon.

Umstrittene Wikipedia-Artikel

Die Süddeutsche über eine neue internationale Studie: http://www.sueddeutsche.de/digital/umstrittene-wikipedia-eintraege-was-vor-hitler-und-jesus-kommt-1.1725941

Mit Links zu den zitierten Quellen.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Museum der Zukunft, Interview mit der Leiterin des Fischer- und Webermuseums in Steinhude

Frage nach dem Stellenwert neuer Medien für das Museum. Antwort:

"So wichtig auch die Printmedien und Presseartikel sind – dort kann ich zwar durch eine Pressemitteilung eine Textvorgabe einreichen, ob die aber abgedruckt wird, steht außerhalb meines Einflusses. Die Website, den Blog, Facebook,.. pflege ich selbst und habe die Möglichkeit, das Profil des Museums so zu kommunizieren, wie es in Konzept oder Leitbild steht, bzw. mit dem Vorstand abgestimmt ist. Das ist doch eine riesige Chance!"

https://dermuseumsheld.wordpress.com/2013/06/25/museum-der-zukunft-summertalk-mit-sandra-kilb-steinhuder-museen/

Samstag, 18. Mai 2013

The Zoteroist

http://zoteromusings.wordpress.com/

Mittwoch, 15. Mai 2013

Ab ins Schloß

Nun ist es soweit, Hannover hat sein Schloßmuseum, die HAZ berichtet täglich begeistert davon, etwa heute: http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Buerger-sind-beeindruckt-vom-Schlossmuseum

Und ich frage mich, ob ich was dazu schreiben soll. War noch nicht da, kenne nur Bilder und bin irritiert. Vielleicht weil ich mich gerade mit der ach so wichtigen Personalunion beschäftigt habe, die schon manche Zeitgenossen kritisch sahen. Als Agrarhistoriker sehe ich das 18. Jahrhundert auch eher aus der Perspektive der Bauern und Dorfbewohner und nicht der hohen Herrschaften. Mich beschleicht jedenfalls ein ungutes Gefühl, wenn ich sehe, wer sich dort präsentiert. Die Leute sollen ja begeistert sein, nun denn.

Mittwoch, 1. Mai 2013

So viel Aufbruch war nie. Zum Tod von Peter Haber.

Es ist acht Jahre her. Die erste Begeisterung über das neue Medium war vorbei, die ersten Blogs und Wikis kamen auf und bescherten uns einen neuen Schub. Jetzt mußte man nicht programmieren, um im Netz gut und effizient publizieren zu können. Blogs und Wikis nahmen uns die Arbeit ab.
Das neue Land des Netzes bekam neue, spannende, aufregende Konturen, sie wirkten nicht mehr so "selbstgestrickt" und statisch wie die früheren html-Welten, sie waren bunter und offener. Wir bewegten uns voller Neugier in einen neuen Raum hinein. Und suchten nach Wegweisern. Eine der ersten und einer der wichtigsten Wegweiser dieser Jahre waren die beiden Schweizer Kollegen Peter Haber und Jan Hodel. Wir haben uns nur einmal kennen gelernt, in Basel, kurz am Rande einer Tagung. Ich selbst habe nie zu der Blogosphäre wirklich dazu gehört, fühlte und fühle mich nicht kompetent genug. Aber das Thema war und ist wichtig. Gerade deshalb waren die Beiträge in hist.net und auf den anderen Seiten der beiden Kollegen so unendlich wichtig. Sie wiesen nicht nur neue Wege, sondern sie gaben auch Mut, etwas auszuprobieren und ver mutlich gäbe es digireg auch nicht ohne deren Vorbild. Plötzlich war so viel möglich. Der Raum war offen und weit und wartete darauf, dass jemand ihn betrat. Die beiden taten es, früher und konsequenter als viele andere. Sie erkannten auch früh das Potential der Wikipedia, blieben dennoch vorsichtig, skeptisch, vorsichtig. Es war hier wie in allen Beiträgen der reflektierte, systematische Umgang mit dem Netz, der so bedeutsam war.
Diese spannenden Zeiten sind vorbei, Peter Haber hatte die nächsten Schritte unternommen, Jan Hodel hat sich etwas zurück gezogen. Und jetzt? Auch wenn es unsinnig sein mag, so etwas zu schreiben, aber der Tod hat etwas Unanständiges an sich, etwas Brutales, Unmenschliches, etwas nicht Sagbares, er läßt uns hilflos zurück, egal, was wir tun, wir können nichts gegen ihn unternehmen. Wir können weiter leben, weiter geben, ihn aber nicht aufheben. Und es bleibt nur die Hoffnung, dass andere die Arbeit weiter führen.
Peter Haber kann ich den Dank für die damaligen Schritte nicht mehr aussprechen, Jan Hodel wohl. Und das mache ich hiermit gern - und mit Trauer.

Dienstag, 30. April 2013

Peter Haber (1964-2013)

Peter Haber ist tot! Er wird fehlen.

Sonntag, 3. März 2013

Manches ...

Wir sitzen im IC 1923 von Berlin nach Hannover, Wagen 7, aber nicht in irgendeinem, sondern in einem alten D-Zug Wagen und machen eine erstaunliche Erfahrung. Früher war doch manches besser. Gut, alles sieht alt und gebraucht aus, die Polster sind leicht durchgesessen, aber dennoch erstaunlich bequem und vor allem haben wir Platz, richtig viel. Es sind mindestens 20 cm mehr als in neuen Abteilwagen und das bedeutet: zwischen unseren knien ist richtig Platz. Die Folge: Ich sitze entspannt in einem Fauteil und genieße einfach die Fahrt, so schön war es schon lange nicht mehr, mit der Bahn zu fahren. Schade, dass nach knapp zwei Stunden die Fahrt zu Ende ist.

Freitag, 1. März 2013

Wissenschaft trifft Laienforschung

 

In den 1980er Jahren haben wir in Niedersachsen ein damals einmaliges Projekt zur systematischen Heimatforscherfortbildung in Niedersachsen durchgeführt. Neben größeren Tagungen wurden zahlreiche Tages-, Wochenend- und Wochenseminare angeboten, eine Koordinationsstelle beim Niedersächsischen Heimatbund geschaffen und sogar eine eigene Schriftenreihe (die "Bausteine zur Heimat- und Regionalgeschichte" ins Leben gerufen - Ideengeber und Autor der ersten Bände war ich selbst …). Seitdem ist viel passiert, in der Heimatforscherfortbildung leider gar nichts. Weder neue konzeptionelle Ansätze sind erkennbar (Der "Heimatforscher" ist immer noch der nur aufzuklärende "Dumme", der Wissenschaftler der Aufklärer, der alles weiß - die Bezeichnungen sind geschlechtsneutral gemeint, in Wirklichkeit habe ich mehr mit Frauen zu tun gehabt als mit Männern! - ), noch neue Methoden. So ist das Internet immer noch weit weg, obwohl es zentrale Hilfsmittel anbietet  und neue Formen der Kooperation anbietet, die gerade für oft isolierte Laienforscher wichtig wären.

 

Ich benutze also den Begriff des Laienforschers und nicht des Heimatforschers und tue dies bewusst, denn die gemeinte Personengruppe zeichnet sich oft durch eine hohe Sachkompetenz aus, die wir Fachwissenschaftler bislang so gut wie gar nicht nutzen. Selbst im Netz bieten Genealogen und Laienforscher teilweise Informationen an, von denen die Fachkollegen profitieren können (etwa das Genealogienetz). Es geht mithin um gleichberechtige Beziehungen, bei denen die Rollen und Aufgaben der Beteiligten jeweils unterschiedlich sein können oder sogar sollten. Es sollte aber ein Dialog sein, nicht wieder ein Monolog werden. Das Netz wäre in diesem Kontext ein selbstverständlicher Bestandteil, ob in Form von Wikis, Blogs oder kollaborativem Arbeiten, je nach der zu lösenden Aufgabe.

 

Der Erste Weltkrieg könnte in diesem Kontext einen wichtigen Einstieg bilden (die Schaumburger Landschaft unterstützt schon ein kleines Projekt dazu), weil es nicht nur ein zentrales, bislang in Deutschland eher verdrängtes Geschehen abbildet, sondern für Laienforscher besondere Herausforderungen und Möglichkeiten bietet.

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