Übergangsgesellschaften
Anette Schlimm hat einen Blog zu ihrer mikrogeschichtlichen Arbeit begonnen, der vielversprechend beginnt:
http://uegg.hypotheses.org/
Anette Schlimm hat einen Blog zu ihrer mikrogeschichtlichen Arbeit begonnen, der vielversprechend beginnt:
http://uegg.hypotheses.org/
Eine lange Zeit war es um den Zettelkasten von Daniel Lüddecke recht ruhig, nun kam nach der Version 3.19 ein Update auf die Version 3.2 in kurzer Folge: http://zettelkasten.danielluedecke.de/
Der Zettelkasten bietet sich für alle diejenigen an, die ein schnelles, kleines und komfortables Programm zum Verzetteln von Notizen benötigen und dann auch noch am besten auf allen Desktop-Plattformen. Die Website bietet übrigens auch noch ausführliche Hinweise und Links zum wissenschaftlichen Arbeiten. Die Arbeitsweise wird anhand von kleinen Videos erläutert. Sehr gut.
Die Süddeutsche über eine neue internationale Studie: http://www.sueddeutsche.de/digital/umstrittene-wikipedia-eintraege-was-vor-hitler-und-jesus-kommt-1.1725941
Mit Links zu den zitierten Quellen.
Frage nach dem Stellenwert neuer Medien für das Museum. Antwort:
"So wichtig auch die Printmedien und Presseartikel sind – dort kann ich zwar durch eine Pressemitteilung eine Textvorgabe einreichen, ob die aber abgedruckt wird, steht außerhalb meines Einflusses. Die Website, den Blog, Facebook,.. pflege ich selbst und habe die Möglichkeit, das Profil des Museums so zu kommunizieren, wie es in Konzept oder Leitbild steht, bzw. mit dem Vorstand abgestimmt ist. Das ist doch eine riesige Chance!"
https://dermuseumsheld.wordpress.com/2013/06/25/museum-der-zukunft-summertalk-mit-sandra-kilb-steinhuder-museen/
Nun ist es soweit, Hannover hat sein Schloßmuseum, die HAZ berichtet täglich begeistert davon, etwa heute: http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Buerger-sind-beeindruckt-vom-Schlossmuseum
Und ich frage mich, ob ich was dazu schreiben soll. War noch nicht da, kenne nur Bilder und bin irritiert. Vielleicht weil ich mich gerade mit der ach so wichtigen Personalunion beschäftigt habe, die schon manche Zeitgenossen kritisch sahen. Als Agrarhistoriker sehe ich das 18. Jahrhundert auch eher aus der Perspektive der Bauern und Dorfbewohner und nicht der hohen Herrschaften. Mich beschleicht jedenfalls ein ungutes Gefühl, wenn ich sehe, wer sich dort präsentiert. Die Leute sollen ja begeistert sein, nun denn.
Es ist acht Jahre her. Die erste Begeisterung über das neue Medium war vorbei, die ersten Blogs und Wikis kamen auf und bescherten uns einen neuen Schub. Jetzt mußte man nicht programmieren, um im Netz gut und effizient publizieren zu können. Blogs und Wikis nahmen uns die Arbeit ab.
Das neue Land des Netzes bekam neue, spannende, aufregende Konturen, sie wirkten nicht mehr so "selbstgestrickt" und statisch wie die früheren html-Welten, sie waren bunter und offener. Wir bewegten uns voller Neugier in einen neuen Raum hinein. Und suchten nach Wegweisern. Eine der ersten und einer der wichtigsten Wegweiser dieser Jahre waren die beiden Schweizer Kollegen Peter Haber und Jan Hodel. Wir haben uns nur einmal kennen gelernt, in Basel, kurz am Rande einer Tagung. Ich selbst habe nie zu der Blogosphäre wirklich dazu gehört, fühlte und fühle mich nicht kompetent genug. Aber das Thema war und ist wichtig. Gerade deshalb waren die Beiträge in hist.net und auf den anderen Seiten der beiden Kollegen so unendlich wichtig. Sie wiesen nicht nur neue Wege, sondern sie gaben auch Mut, etwas auszuprobieren und ver mutlich gäbe es digireg auch nicht ohne deren Vorbild. Plötzlich war so viel möglich. Der Raum war offen und weit und wartete darauf, dass jemand ihn betrat. Die beiden taten es, früher und konsequenter als viele andere. Sie erkannten auch früh das Potential der Wikipedia, blieben dennoch vorsichtig, skeptisch, vorsichtig. Es war hier wie in allen Beiträgen der reflektierte, systematische Umgang mit dem Netz, der so bedeutsam war.
Diese spannenden Zeiten sind vorbei, Peter Haber hatte die nächsten Schritte unternommen, Jan Hodel hat sich etwas zurück gezogen. Und jetzt? Auch wenn es unsinnig sein mag, so etwas zu schreiben, aber der Tod hat etwas Unanständiges an sich, etwas Brutales, Unmenschliches, etwas nicht Sagbares, er läßt uns hilflos zurück, egal, was wir tun, wir können nichts gegen ihn unternehmen. Wir können weiter leben, weiter geben, ihn aber nicht aufheben. Und es bleibt nur die Hoffnung, dass andere die Arbeit weiter führen.
Peter Haber kann ich den Dank für die damaligen Schritte nicht mehr aussprechen, Jan Hodel wohl. Und das mache ich hiermit gern - und mit Trauer.
Wir sitzen im IC 1923 von Berlin nach Hannover, Wagen 7, aber nicht in irgendeinem, sondern in einem alten D-Zug Wagen und machen eine erstaunliche Erfahrung. Früher war doch manches besser. Gut, alles sieht alt und gebraucht aus, die Polster sind leicht durchgesessen, aber dennoch erstaunlich bequem und vor allem haben wir Platz, richtig viel. Es sind mindestens 20 cm mehr als in neuen Abteilwagen und das bedeutet: zwischen unseren knien ist richtig Platz. Die Folge: Ich sitze entspannt in einem Fauteil und genieße einfach die Fahrt, so schön war es schon lange nicht mehr, mit der Bahn zu fahren. Schade, dass nach knapp zwei Stunden die Fahrt zu Ende ist.