Gegen das Vergessen II
Die vielen Klagen über den drohenden Gedächtnisverlust digitaler Medien blendet gern aus, dass Überlieferung meist nie einfach so "überlebt", sondern einen intensiven und langfristigen Aufwand voraussetzt. Die zentrale Informationsquelle für Historiker, nämlich die Archive, sind das Ergebnis gezielten staatlichen Handelns gewesen, das Dauer voraussetzte und einen relativ aufwendigen Apparat benötigte. Ohne diesen Apparat ist auch frühere Überlieferung gefährdet gewesen, und zwar in hohem Maße. Gab es keine institutionelle Absicherung, fehlt auch die Überlieferung. Das Mittelalter zeigt dies deutlich, denn ohne die Überlieferungsleistung etwa der Kirchen würden wir weitaus Informationen haben.
Überlieferung setzt also immer einen bewussten Akt voraus, sich langfristig um die Sicherung von Informationen zu bemühen und dafür auch die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen und zu pflegen.
Die akute Gefährdung unserer heutigen digitalen Überlieferung ist denn auch mehr der Weigerung dieser Gesellschaft zuzuschreiben, sich intensiv diesem Thema zu widmen. Erst nach und nach setzt sich die Erkenntnis durch, die neuen technischen Möglichkeiten nicht nur als Problematik, sondern als Chance zu verstehen. Vielleicht sind die Briten da weiter, wenn etwa die British Library Emailssystematisch erfasst. Dann wird auch deutlich, dass hierüber Informationen zum alltäglichen Sprachgebrauch bzw. Schriftgebrauch der Menschen möglich ist, der uns gerade für frühere Epochen fehlt.
Überlieferung setzt also immer einen bewussten Akt voraus, sich langfristig um die Sicherung von Informationen zu bemühen und dafür auch die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen und zu pflegen.
Die akute Gefährdung unserer heutigen digitalen Überlieferung ist denn auch mehr der Weigerung dieser Gesellschaft zuzuschreiben, sich intensiv diesem Thema zu widmen. Erst nach und nach setzt sich die Erkenntnis durch, die neuen technischen Möglichkeiten nicht nur als Problematik, sondern als Chance zu verstehen. Vielleicht sind die Briten da weiter, wenn etwa die British Library Emailssystematisch erfasst. Dann wird auch deutlich, dass hierüber Informationen zum alltäglichen Sprachgebrauch bzw. Schriftgebrauch der Menschen möglich ist, der uns gerade für frühere Epochen fehlt.
KHSchneider - 10. Mai, 13:13
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