Wiki-Welten
Gestern plauderte Arne Klempert im Literarischen Salon der Universität Hannover über sich und besonders die Welt der Wikipedia (der Literarische Salon ist übrigens nicht in der wikipedia vertreten, das lernten wir auch an diesem Abend). Das war alles ganz nett, aber irgendwie kam es einem bekannt vor und vor allem wirkte es ein wenig nach Werbung (nein, die Wikipedia, so wurde versichert, wird nie Werbung senden, aber Werbung in eigener Sache ist ja erlaubt). Was aber auffiel war, dass einige wichtige Aspekte gar nicht zu Sprache kamen und das in einer Hochschule, also einem Ort, an dem Akademiker ausgebildet werden - welche arbeiten.
Es war zwar viel von der Community, von den Wikipedianern zu hören, aber wer das genau ist, blieb sehr unscharf. Hier wäre doch noch zu fragen, ob nicht eine nichtwissenschaftliche Parallelwelt entsteht, eine Gruppe, in der Wissenschaftler zwar zitiert werden, in der sie aber am Diskurs nicht oder nur rudimentär teilnehmen (können). Denn intensiv an der wikipedia mit zu arbeiten, kostet Zeit, und nur wer fleißig schreibt, kommentiert, diskutiert, hat offenbar Chancen, mit seinen Positionen ernst genommen zu werden. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben aber nicht nur wenig Zeit, sondern für ihre Arbeit zahlt sich das Mitschreiben in der wikipedia kaum aus, es hat schlicht keinen Wert. Damit ist aber ein spannender Punkt erreicht: wie kommen Wissenschaft und Laien zusammen, kommen sie überhaut zusammen oder bleiben sie in einem Spannungsverhältnis. Bei diesem Spiel haben die Laien via wikipedia fast Deutungshoheit in einigen Bereichen erlangt, sind aber auf die Arbeiten der Wissenschaftler angewiesen, denn diese liefern die harten Fakten (von den Theorien und Methoden zu schweigen), auf denen auch wikipedianer angewiesen sind.
Es war zwar viel von der Community, von den Wikipedianern zu hören, aber wer das genau ist, blieb sehr unscharf. Hier wäre doch noch zu fragen, ob nicht eine nichtwissenschaftliche Parallelwelt entsteht, eine Gruppe, in der Wissenschaftler zwar zitiert werden, in der sie aber am Diskurs nicht oder nur rudimentär teilnehmen (können). Denn intensiv an der wikipedia mit zu arbeiten, kostet Zeit, und nur wer fleißig schreibt, kommentiert, diskutiert, hat offenbar Chancen, mit seinen Positionen ernst genommen zu werden. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben aber nicht nur wenig Zeit, sondern für ihre Arbeit zahlt sich das Mitschreiben in der wikipedia kaum aus, es hat schlicht keinen Wert. Damit ist aber ein spannender Punkt erreicht: wie kommen Wissenschaft und Laien zusammen, kommen sie überhaut zusammen oder bleiben sie in einem Spannungsverhältnis. Bei diesem Spiel haben die Laien via wikipedia fast Deutungshoheit in einigen Bereichen erlangt, sind aber auf die Arbeiten der Wissenschaftler angewiesen, denn diese liefern die harten Fakten (von den Theorien und Methoden zu schweigen), auf denen auch wikipedianer angewiesen sind.
KHSchneider - 30. Okt, 10:22
Natürlich könnte man philosophisch fragen, ob Wissen immer korrekt sein muss. Ich bin da altmodisch. Was nützt gesammeltes Wissen, wenn es Fehler enthällt, die bei einer professionellen Redaktion vermieden werden könnten. Ich will damit nicht behaupten, dass reguläre Enzyklopädien keine Fehler enthalten. Diese können sich immer einschleichen. Außerdem kann eine Enzyklopädie immer nur den jeweiligen Stand der Forschung wieder spiegeln, der sich ebenfalls weiter entwickelt. Die Frage ist jedoch: In wie weit gilt das auch für Wikipedia?