Montag, 4. Februar 2008

Lesen lernen

Bei einer Rezension für das Archivportal Niedersachsen bin ich auch Hilfen zum Lesen alter Handschriften gestoßen. Allerdings nicht auf den Seiten des Archivportals, sondern den allgemeinen Archivseiten (in Hannover führt man offenbar gern die Nutzer in die Irre). Neben dem Sütterlin-Lern-Programm wird dort auch eine Lerneinheit aus Geschichte online verlinkt. Aber das derzeit beste Programm dazu - adfontes - scheint man in Niedersachsen nicht zu kennen. Dabei findet der Benutzer hier eine fundierte Einübung in das Lesen von Handschriften und mehr noch eine solide Einführung in die Archivkunde. Zwar sind die Beispiele eher süddeutscher bzw. schweizerischer Herkunft, aber das schmälert den Weg dieses Projektes nicht im mindesten.

Zotero

Zotero ist in einer neuen Version 1.0.3 erschienen. Aber ich möchte auf eine interessante Nutzung bei dem Programm verweisen, dass es, so weit ich das sehe, kein anderes Programm kann: Notizen können als eigenes kleines Fenster dargestellt werden und zwar auch gleich mehrere. Auf diese Weise kann man vor dem Schreiben sich mehrere Zettel bereit legen und ist nicht auf Baumstrukturen etc. angewiesen. Das Ganze funktioniert natürlich nur gut mit einem zweiten Monitor.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Tanzen und Memo, bzw. E-Learning

Über interessante Nutzungsmöglichkeiten des E-Learning berichtet die Berliner Zeitung heute. Interessant der Hinweis auf die Nutzung seitens eines Tanzlehrers und das Programm Memo. E-Learning setzt allerdings bei Lehrenden die Bereitschaft voraus, neue Wege zu gehen und ihre Texte abzugeben. Gerade letzteres scheint manchen doch Probleme zu bereiten, wie ich heute wieder feststellen konnte. Die Angst vor Abschreibern ist offenbar so groß, dass am liebsten wenig ins Netz gestellt wird.

Montag, 28. Januar 2008

1787: Ganz Schaumburg-Lippe

1787 ereignete sich im mittleren Niedersachsen ein Ereignis, das in Anlehnung an Asterix so beschrieben werden könnte: Ganz Schaumburg-Lippe wurde von hessischen Truppen besetzt. Ganz Schaumburg-Lippe? Nein, eine kleine Insel im Steinhuder Meer (oder See, wie er damals auch genannt wurde) blieb schaumburg-lippisch. Aus dieser Zeit stammt eine Militärkarte, die im Digitalen Archiv Marburg zu finden ist. Sie zeigt auch den Wilhelmstein, 25 Jahre vorher von Graf Wilhelm auch in Erwartung des hessischen Überfalls erbaut. Die Insel erfüllte ihren Zweck. Die Nachbarn Preußen und Hannover intervenierten bei den Hessen, die sich darauf aus der Grafschaft zurück ziehen mussten. Es war nicht das letzte Mal, dass das kleine Territorium Glück hatte. 1807 entging es knapp der Mediatisierung, 1866 dem Anschluss an Preußen. Auf diese Weise konnte es bis 1946 überleben.
Im 18. Jahrhundert hatte Graf Wilhelm es noch zu einem "Musterland" ausbauen wollen, zwischen 1807 und 1820 sein Nachfolger Georg Wilhelm (der erste "Fürst" zu Schaumburg-Lippe) wenigstens vergrößern wollen. Das gelang nicht, weshalb er in großem Stil in den Erwerb von Gütern vor allem im östlichen Europa investierte. Über diesen Fürsten-Unternehmer, der immerhin 53 Jahre regierte (von 1807 bis 1860) gibt es jetzt eine Biographie (Stefan Meyer, Georg Wilhelm Fürst Zu Schaumburg-Lippe (1784 - 1860) : Absolutistischer Monarch und Großunternehmer an Der Schwelle Zum Industriezeitalter (Bielefeld: Verl. für Regionalgeschichte, 2007). Im 19. Jahrhundert war dann Schaumburg-Lippe auch dank einer kleinen Broschüre von Hermann Löns zu "Duodez", dem Idealtyp des von der Geschichte überholten Kleinstaates geworden, dem jeder Spott sicher war (was der Verehrung selbst seitens der aktiven Sozialdemokraten keinen Abbruch tat).

Übrigens: die Idee mit Asterix stammt von einem Studenten aus dem Seminar über die Schlacht bei Minden.

Und noch ein Nachtrag zu der Karte von 1787: Sie gibt nicht die realen Verhältnisse wider, wie schon der Blick auf das Steinhuder Meer zeigt. Auffällig ist aber, dass die beiden Städte Stadthagen und Bückeburg gar nicht gezeigt werden, wohl aber die besonders groß dargestellte Festungsstadt Rinteln. Ortsnamen stimmen auch nicht immer.

Flickr Commons

Ein interessantes Projekt ist von der Library of Congress in Kooperation mit Flickr begonnen worden: Flickr.commons. Die großen Fotosammlungen der Bibliothek können von Usern mit Tags versehen werden. Noch ist es ein eingeschränktes Pilotprojekt. Näheres unter Edwired bzw. hist.net.

Sonntag, 27. Januar 2008

Wikipedia als Bewahrer des Wissens?

Am 1. Januar diesen Jahres starb der letzte deutsche Veteran des 1. Weltkrieges - und ohne Wikipedia hätte wohl niemand vom Tod dieses letzten Zeitzeugen erfahren, vielleicht nicht einmal von seiner Existenz. Erst eine Aktualisierung des entsprechenden englischen Wikipedia-Artikels am 5. Januar führte dazu, dass Journalisten und Historiker auf diesen "historischen Moment" aufmerksam wurden. Diesen interessanten Aspekt beleuchtet Hans Michael Kloth in seinem Artikel auf Spiegel Online, auch vor dem Hintergrund deutscher Geschichts- und Erinnerungskultur.

Donnerstag, 24. Januar 2008

Plagiate 3

Ein Interview im Deutschlandradio von heute verweist erneut auf das Programm der Plagiate - nicht nur bei Studierenden, sondern auch bei Wissenschaftlern. Und es bildet eine Enttäuschung für alle, die glauben, mit Software sinnvoll gegen Plagiate vorgehen zu können.

Freitag, 18. Januar 2008

Langweilig, unverständlich?

Die LUH Hannover hat ein neues Logo. Hier ein paar Kommentare. Möge sich jeder ein eigenes Urteil bilden.

Donnerstag, 17. Januar 2008

Benutzerfreundlichkeit von Historikerportalen

Ausgehend vom US-amerikanischen H-Net wurde in den vergangenen Jahren auch im deutschsprachigen Raum eine Vielzahl von Historikerportalen geschaffen. Anders als viele anglo-amerikanische Portale begreifen sich deutschsprachige Angebote vorwiegend als Datensammlung und weniger als Forum (Ausnahmen bestätigen die Regel, z.B. H-Soz-u-Kult). Während vielfach vor allem die Inhalte dieser Portale kritisch unter die Lupe genommen werden, lohnt es sich auch, gelegentlich einen Blick auf die Benutzerfreundlichkeit zu werfen, denn wer möchte schon mit einem System arbeiten, mit dem er nicht zurecht kommt.

Ein gelungenes Beispiel ist das frühneuzeitliche Portal historicum.net, das derzeit epochenübergreifend ausgebaut wird. Mit übersichtlicher Navigation (von einigen kleinen Ungereimtheiten ein mal abgesehen) und klarem Design bietet es einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf Informationen. Die Inhalte des Portals sowie die Hinweise auf externe Seiten sind gut kommentiert und vereinfachen die Informationssuche erheblich. Der benutzerorientierte Aufbau der Seite ermöglicht es auch Einsteigern sich schnell zurecht zu finden.

Es gibt jedoch auch Portale, die eher negativ auffallen, beispielsweise Clio-online. Die positiven Eigenschaften von historicum.net sucht man hier leider vergeblich, obwohl sie bei dem Umfang dieses Portals umso wichtiger wären. Von einer übersichtlichen Navigation und Seitengestaltung kann hier kaum die Rede sein. Über die Suchfunktion besteht immerhin noch eine reelle Chance, die gewünschten Inhalte tatsächlich aufzuspüren, sofern man erst ein mal die für den jeweiligen Zweck richtige gefunden hat. Vielfach wird man dann jedoch mit einer schier unendlichen Zahl von ungefilterten und unkommentierten Suchergebnissen konfrontiert, die manchmal alphabetisch, manchmal jedoch auch scheinbar willkürlich sortiert sind. Das kann selbst Google besser. An allen Ecken und Enden wird auf die Kooperationspartner hingewiesen, wirkliche Informationen jedoch sind in der Regel gut getarnt. Doch wer nutzt ein solches Portal, um den unkommentierten Link zur Website einer Bibliothek zu finden? So Leid es mir tut, aber die Beschreibung die Clio-online über sich selber abgibt erscheint mir derzeit von der Realität noch recht weit entfernt zu sein:

Clio-online bietet für die Geschichtswissenschaften im deutschsprachigen Raum einen zentralen Einstiegspunkt in das Internet. Eine strukturierte Erschließung und Aufbereitung von Inhalten verknüpft fachhistorische Informationen mit der Möglichkeit zur Interaktion.1

Auch wenn selbstverständlich der Inhalt im Zentrum derartiger Portale steht, sollten sich deren Betreiber auch ein wenig Gedanken über die Benutzerfreundlichkeit machen, denn, so unwissenschaftlich es ist, auch davon hängt die Akzeptanz und Nutzung dieser Angebote ab. Wikipedia wird zurecht viel kritisiert, doch zumindest in diesem Punkt kann sich so manch wissenschaftliche Seite dort noch einiges abgucken.

Montag, 14. Januar 2008

Humor, Methode, Wissenschaft

Claus hat mich auf diesen Artikel über den einradfahrenden (ist das nicht schon wieder ein "typisch" deutsches Wort?) Professor aus England verwiesen.


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