Geschichte

Donnerstag, 12. März 2009

Endlich Digitalisierung?

Glaubt man den Berichten bei Archivalia, dann scheint das Kölner Unglück doch einen Prozess zu beschleunigen, der seit Jahren überfällig ist. Allerdings gibt diese Gesellschaft lieber Geld für marode Banken aus als für Kultur. Und wenn ich mir ansehe, mit wie viel Skepsis manche Archivare auf ihre Bestände achten, dann bin ich auf die Umsetzung gespannt. Vielleicht ist jetzt aber das ohnehin fragwürdige Argument gegen Digitalisierung ("Nichts ist besser als das Original") hinfällig, denn nichts ist schlimmer als ein vernichtetes Original ohne Kopie.

Mittwoch, 4. März 2009

Leibniz für Kinder

Wer sehen möchte, wie sich Kinder mit Leibniz auseinander setzen, findet hier ein Beispiel.

Dienstag, 3. März 2009

Vorfreude

Das nächste Projektseminar, das ich gerade mit zwei Studierenden vorbereite, soll ein Projekt zur Entwicklung von Scheunenviertel in Niedersachsen und Westfalen begleiten. Am Anfang waren wir noch sehr unsicher, welche Rolle wir als Historiker dabei einnehmen können. Zu sehr schien uns das Ganze auf eine Vermarktungsschiene hinaus zu laufen, bei der wir uns fehlplatziert fühlten. Das führte zu etwas provokativen Thesen bei einem Arbeitstreffen der beteiligten Vereine. Doch drei Vereine, in Liebenau, Wellie und Schlüsselburg, fanden gerade daran Gefallen. Heute haben wir uns das erste Mal getroffen. Im Sommersemester wollen wir dann mit Studierenden nach alternativen Wegen zur Geschichte der Scheunenviertel suchen. Ich hatte am Anfang den Eindruck, dass eher traditionelle Heimatforscherdorfgeschichte uns begegnen würde, gewünscht hatten wir uns Alternativen, neue Wege, Experimente. Wir haben aber unsere Partner unterschätzt, wie allein die Website und die Angebote in Liebenau belegen. Es dürfte spannend werden. Ich werde weiter berichten.


Freitag, 20. Februar 2009

Krieg und Militär

Eine einfache und doch effiziente Art der Präsentation einer Ringvorlesung ist ein Blog, wie in diesem Fall eine Ringvorlesung der Uni Wien zu Krieg und Militär. Weitere Ringvorlesungen sind auf dem Blog verlinkt.

Sonntag, 15. Februar 2009

12. Februar

Der 12. Februar ist ein besonderer Geburtstag, immerhin sind an diesem Tag Abraham Lincoln und Charles Darwin geboren worden (beide sogar im selben Jahr 1809). Und weil Geschichte nicht nur von großen Männern gemacht wird und nicht nur aus großen Taten besteht, möchte ich an eine Frau erinnern, die gewiß keine großen Taten vollbracht hat, sondern für die kleinen Leute steht, die sich durchgeschlagen haben und nur wenige Spuren hinterließen. Ich meine Minna Wulf, verheiratete Schneider, geb. am 12. Februar 1905, war sie das älteste von fünf Geschwistern, einem Mädchen und drei Jungen. Der jüngste wuchs bei Verwandten auf, weil seine Eltern so arm waren, dass sie keine sieben Personen versorgen konnten. Der Vater, Schneider von Beruf, starb früh an einem Blinddarmdurchbruch. Sie heiratete 1928 einen Ziegeleiarbeiter, bekam zwei Kinder, und lebte weiter in ihrem kleinen Dorf in der Nähe des Steinhuder Meeres. Sie starb an einem weiteren 12., dem 12.12.1988.

Ihr Leben war nichts Besonderes, sie arbeitete als Magd, war dann Mutter und Hausfrau und bis in die 1960er Jahre noch als Tagelöhnerin "beim Bauern". Im Sommer stand sie morgens schon früh auf, um Erbsen zu pflügen und auszupuhlen, ihre Welt waren das Feld und der Garten und ihr Leben war die Arbeit.

Sie ist für mich die Verkörperung des alten Dorfes und der kleinen Leute bis heute geblieben. Dies alte Dorf bestand eben nicht nur aus Bauern, wie uns manche Dorfforscher sogar weismachen wollen, sondern vornehmlich aus den kleinen Leuten, die beim Bauern arbeiten mussten, deren Lebensphären aber deutlich getrennt waren. Sie hat noch mit dem Spinnrad mit den anderen Mägden abens zusammen gesessen (und dabei offenbar auch ihren späteren Mann kennen gelernt) und sie hat natürlich einen Mann der Unterschicht geheiratet, wie ihre Schwester einen Ziegeleiarbeiter und ihre Brüder ebenfalls Frauen aus demselben Milieu heirateten.
Sie würde in das moderne Dorf nicht mehr passen, aber wenn wir durch Italien fahren und in einem der kleinen Orte die alten Leute sehen, dann stelle ich mir vor, dass sie und ihr Mann dort wunderbar hinpassen würden.
Und ehe ich sentimental werde, höre ich hier auf. 

Freitag, 6. Februar 2009

Digitales Handbuch

Ein, zumindest bei erster Betrachtung, gelungenes Projekt ist das "Digitale Handbuch zur Geschichte und Kultur Russlands und Osteuropas". Alle Texte liegen als html- und pdf-Dateien vor. Die Themen sind auch für Interessierte bedeutsam, die nicht Osteuropaexperten sind, geht es doch auch um Globalgeschichte, Bilder als historische Quellen oder die "Mehrdeutigkeit von Gedächtnis und Erinnerung".

Montag, 2. Februar 2009

Katalonien

Für mich ein neues Terrain (und fremd wird es bleiben), aber beim Surfen nach Informationen bin ich u.a. auf folgende Seite der Uni Frankfurt gestoßen, die eine ausführliche Einführung nicht nur in die Geschichte Kataloniens bietet: http://www.katalanistik.uni-frankfurt.de/Texte_zu_Katalonien/index.html.

Sonntag, 1. Februar 2009

"Langes" 19. Jahrhundert?

In der deutschen Geschichtsschreibung hat sich in den letzten Jahren, angelehnt an Hobsbawm, die Annahme eines langen 19. Jahrhunderts durchgesetzt. Mir erscheint diese Annahme einer weitgehenden Einheit zwischen 1789 und 1914 schon seit längerem fragwürdig. Die europäische Gesellschaft um 1900 war uns viel näher als der Gesellschaft des Ancien Regime oder der Revolutionszeit. Wie nahe diese Welt um 1900 uns heute ist, wurde úns heute wieder deutlich, als wir in Barcelona eines der wundervollen Bauwerke des Antonio Gaudi angesehen haben. Fast alles, was unsere heutige Gesellschaft ausmacht, ist von unseren Urgroßväter schon erdacht oder wenigstens projektiert worden: Die Nachrichtenübermittlung über weite Entfernungen war schon Realität, damit die Kommunikation über den Atlantik hinweg, es gab Autos und Flugzeuge, selbst der Flug zum Mond war denkbar, es gab Freizeit und Freizeitvergnügen, es gab die Moderne, von der wir heute immer noch zehren, wie gerade das Werk des Gaudi belegt. Umgekehrt würden vermutlich die Menschen der Zeit um 1900 sich heute zwar fremd fühlen, aber viel von unserem Alltag nach kurzer Zeit verstehen.
Nebenbei: Es ist erschreckend, wie modern hier in Barcelona die Ausstellungstechnik ist, die meisten deutschen Museen, speziell die historischen, sind Jahre zurück.

Samstag, 24. Januar 2009

1984

Ok, über den Mac kann man geteilter Meinung sein (ach eigentlich nicht ;-)), aber die Werbung zur Einführung gefällt mir.

Dienstag, 13. Januar 2009

Deutsche Universitäten in Apples iTunes U

Die ersten deutschen Universitäten sind bei iTunes U jetzt dabei. Das Angebot ist noch bescheiden, dürfte aber bald erweitert werden.

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