Durch Zufall bin ich auf alte Akten des Historischen Seminars in Hannover gestoßen. Anfang der 1970er Jahre war die Welt offenbar noch in Ordnung. Da wurde eine junge Kollegin als "Fräulein" bezeichnet, in einer anderen Liste ist genau festgehalten, wer Anspruch auf ein Handtuch hat. Fotokopien hießen noch Xerokopien, geklaut wurde aber auch schon aus unserer Präsenzbibliothek, über Fremdsprachenkenntnisse wurde auch schon heftig diskutiert, und die Studierenden waren nicht mit der Geschäftsführung einverstanden. So weit für heute, bald mehr.
KHSchneider - 4. Dez, 12:55
Na ja, vielleicht übertreibt die
Zeit auch ein wenig, aber mein subjektiver Eindruck bestätigt eher die genannten Studien: Bei allen Mängeln ist der BA ein Fortschritt, der sich auch inhaltlich auswirkt. Der größte Mangel ist m.E. das dauerhafte Klagen über die Mängel anstatt an deren Abschaffung gearbeitet würde, was nicht einen Systemwechsel zur Folge haben darf.
KHSchneider - 24. Nov, 13:39
Nachdem wir am Historischen Seminar in den letzten Wochen Serverprobleme hatten, ist jetzt zumindest wieder die
Lernwerkstatt online.
KHSchneider - 14. Okt, 05:31
Der Konflikt um die NTH (für Nicht-Niedersachsen: Niedersächsische Technische Hochschule) hat sich in den letzten Tagen zugespitzt. Während der Minister noch Anfang der Woche darauf hinwies, dass sowohl die Idee als auch die Umsetzung nur Sache der Hochschulen sei, betont heute der
Hochschulrat der LUH (Leibniz Universität Hannover), dass zentrale Elemente der NTH-Konstruktion - die Berufung von Professoren von NTH-Fächern durch die NTH und der rotierende Sitz der NTH - abgelehnt werden. Da scheint die Überschrift "Hochschulrat und Präsidium wollen weiterhin eine NTH" schon etwas seltsam. Niedersachsens Hochschullandschaft gerät gerade zu einem Zeitpunkt ins Schlingern, als der wichtigste ökonomische Faktor des Landes, VW, von Porsche übernommen wird. Das wird noch interessant, denn der sogenannte Südosten des Landes hat sich in den letzten Jahrzehnten auch im Forschungsbereich fast ausschließlich auf die Automobilindustrie festgelegt.
KHSchneider - 17. Sep, 19:11
"So tickt der Prof" lautet eine Serie im
Spiegel. Na, da kann sich jeder den Prof aussuchen, den er möchte.
KHSchneider - 18. Mai, 16:09
Die Süddeutsche lieferte gestern einen schon fast bissigen Artikel mit dem Titel
"Die Lehre vor dem Sturm" über die Lehrsituation an deutschen Hochschulen. Die Betreuungsrelation sind in der Tat zuweilen (!) sehr schlecht, aber wir haben uns alle irgendwie damit abgefunden und uns vielleicht auch zu wenig Gedanken über unsere Lehre gemacht, was sich wohl auch in den zuweilen verkorksten BA-Studiengängen niederschlägt.
Aber es gibt auch Bewegung an unterschiedlichen Stellen und das macht doch ein wenig Hoffnung. Genau genommen, ist auch die Exzellenzinitiative an der falschen Stelle gestartet worden, denn ohne eine gute Lehre keine guten Studierenden, ohne gute Studierenden kein guter Nachwuchs und keine gute Forschung. Aber vielleicht nimmt der Druck so zu, dass sich etwas ändert. Aber genau genommen, muss jeder anfangen etwas zu ändern.
KHSchneider - 8. Mai, 13:58
In mehreren Veranstaltungen zur Nutzung der EDV für Studierende stoßen wir immer wieder auf das gleiche Phänomen: Studierende sind in der Nutzung des Internet für wissenschaftliche Zwecke offenbar überfordert. In der Lehre wird ihnen diese Nutzung kaum vermittelt, aus der Schule haben sie keine Erfahrungen mitgebracht, woran sich in den letzten Jahren nicht viel verändert hat.
In unserem letzten Web 2.0-Seminar wurde auch deutlich, dass die vorhandenen wissenschaftlichen Angeboten, wie etwa clio-online, hohe Einstiegshürden aufbauen, die Studierende nur selten überwinden können. Die Angebote an wissenschaftlichen Informationen und/oder digitalisierten Inhalten sind mittlerweile zwar sehr umfangreich, aber nur schlecht erschlossen, so dass eine schnelles "Nachschlagen" kaum möglich ist. Insofern brauchen wir genauso wie zu analogen Zeiten systematische Einführungen und Übungen, damit Studierende entsprechend ihren Anforderungen sinnvoll mit den Informationen umgehen, sie vor allem finden und richtig bewerten können. Das setzt allerdings auch Lehrende voraus, die das Netz systematisch nutzen und bereit sind, ihr Wissen weiter zu geben. Ist das nur meine Wahrnehmung oder ist deren Zahl wirklich so gering?
Wenn diese Beobachtungen stimmen, dann wundert auch nicht mehr, wenn die Wikipedia so gern genutzt wird, denn wer einerseits in seinem privaten Umfeld das Internet gern nutzt und es dann auch für sein Studium nutzen möchte, dies aber angesichts der beschriebenen Hürden nicht tun kann, wird fast zwangsläufig beim einzigen "halb-wissenschaftlichen" Informationsangebot, der Wikipedia, landen.
Wir brauchen, wie ich finde, dringend verbesserte und systematisch vermittelte Internetkompetenz für wissenschaftliche Zwecke, zunächst in einführenden Veranstaltungen, aber auch als begleitender, selbstverständlicher Teil der Lehre. Analoge und digitale Medien stehen ja nicht in Konkurrenz zueinander, sondern sie ergänzen sich, sind teilweise, siehe Google Books, gar nicht mehr voneinander zu trennen.
Noch eine Beobachtung: Angesichts dieses subjektiven Befundes wundert es kaum, dass Literaturverwaltungsprogramme wie Zotero, Litlink oder Bibliographix, die ja längst mehr sind als Programme zur Verwaltung von Literaurtiteln bei den Studierenden kaum bekannt sind.
KHSchneider - 29. Apr, 05:34
Lehrende, die nicht bereit waren, sich auf das neue Studienkonzept umzustellen, sind nach den neuesten
Berichten vor allem für das Scheitern viele BA-Studierender verantwortlich. Als Historiker sehe ich das gemischt: in unserem Fach empfinde ich den Zwang zu einem konzentrierten Studium als hilfreich, vermisse aber auch eine Diskussion darüber, was wir wirklich vermitteln wollen. In den alten Studiengängen haben wir diese Frage übrigens m.E. auch nie beantwortet, sondern eine Antwort vermieden. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob die bei uns in Deutschland gänge 6+4 Praxis wirklich sinnvoll ist.
KHSchneider - 28. Apr, 13:01
Ehe jemanden denken sollten, hier im
Spiegel bekommt er die Anleitung, wie er mit geringem Zeitaufwand eine Magisterarbeit schreiben kann (oder auch "nur" ein BA-Arbeit): das Risiko, diese Arbeit nicht ausreichend bewertet zu erhalten, ist ziemlich groß. Amüsant dennoch, der Text und ein paar wahre Elemente dürfte er schon enthalten.
PS: Ich hasse manche der neuen Schreibweisen, wie das dritte Wort im Titel mit einem doppelten "pe".
KHSchneider - 21. Feb, 09:15
Die
LUH Hannover hat ein neues Logo.
Hier ein paar Kommentare. Möge sich jeder ein eigenes Urteil bilden.
KHSchneider - 18. Jan, 07:40